Brechers Einschätzung zur Niederlage gegen Servette
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«Wir belohnen uns nicht»:Brechers Einschätzung zur Niederlage gegen Servette

FCZ-Ärger nach VAR-Entscheid
«Zu viel Computer und Plastik!»

Zürich verliert nach einem abermals wilden Auftritt gegen Servette 1:3. Ein umstrittener Schiedrichter-Entscheid bringt die FCZ-Crew auf die Palme. Coach Ricardo Moniz ärgert sich über die VAR-Tendenz.
Publiziert: 09.03.2025 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2025 um 20:59 Uhr
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Ricardo Moniz missfällt die VAR-Tendenz.
Foto: freshfocus
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Sven SchochReporter Sport

Innerhalb von 180 Sekunden verändert sich die Stimmungslage im gut gefüllten Letzigrund fundamental: Joker Rodrigo Conceição schliesst eine traumhafte Kombination über diverse Stationen mit dem vermeintlichen 2:2 (53.) ab. Doch die allgemeine Zürcher Euphorie flacht sofort wieder ab, weil Schiedsrichter Fedayi San nach einer VAR-Intervention ein Handspiel von Jean-Philippe Gbamin erkennt und zurückrudert. Hinterher ist aus jeder FCZ-Wortmeldung das Unverständnis über den VAR-Eingriff herauszuhören. Für den Zürcher Trainer-Assistenten Johan Vonlanthen ist es «niemals Hands», bei Keeper Yanick Brecher bleiben in der Analyse «einige Fragezeichen zurück».

Wer die Aktion von Gbamin mit der Lupe beurteilt, entdeckt in der dritten Super-Slow-Motion der TV-Bilder ein leichtes Zucken in Richtung Ball. Danach reiht die vereinte FCZ-Offensive einen Spielzug an den nächsten, bis Zuber eine gefühlte Ewigkeit später die perfekte Vorlage liefert. Die zeitliche Distanz zwischen der Ballberührung und dem erfolgreichen Abschluss ist bemerkenswert gross – offenbar gleich gross wie der Ermessensspielraum, das Hands zur gleichen FCZ-Aktion zu zählen. 

Moniz will nicht zu viel motzen

Für die Entwicklung zum keimfreien Spiel zeigt Ricardo Moniz kein Verständnis. Den Meinungsumschwung von San mag der Zürcher Trainer nicht explizit kommentieren, weil er der Liga-Justiz keine Angriffsfläche bieten möchte. Aber die generelle Entwicklung im Fussball gefällt dem Holländer nicht: «Ich darf mich nicht mehr im Detail äussern. Aber die Tendenz ist falsch. Wir können die Spieler sonst künftig bis zum Warm-up zurückverfolgen!»

Er tue sich enorm schwer mit der aktuellen (internationalen) Linie im Regelbereich: «Zu viel Computer und Plastik.» Was er in seinem Slang formuliert, deckt sich mit der Meinung von vielen Protagonisten im Fussball: Die Eingriffe aus dem Regel-Office in Volketswil ZH häufen sich, zu oft werden durchaus akzeptable Instant-Urteile der Schiedsrichter auf dem Rasen umgestossen. 

Moniz hat dann aber auch die Grösse, eigene Fehler einzugestehen. Er spricht von drei Geschenken zugunsten der Grenats. Einer der generösen Geber: Benjamin Mendy. Der formschwache Ex-Weltmeister leistet sich erneut einen Fauxpas – mit einem nächsten dilettantischen Fehler begünstigt er den dritten Genfer Treffer in der 95. Minute.

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