FCL-Babbel packt den Hammer aus
«Derdiyok ist eine faule Sau. Sforza war nicht aufrichtig»

Luzern-Trainer Markus Babbel knöpft sich Eren Derdiyok, Ciriaco Sforza und Rolf Fringer vor.
Publiziert: 13.09.2016 um 01:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:45 Uhr
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Babbel über Derdiyok: «Nach zwei, drei Tagen ging nichts mehr.»
Foto: imago sportfotodienst
Martin Arn

Es ist ein bemerkenswert offenes Interview, das FCL-Trainer Markus Babbel am Montagabend in der Sendung «Focus» auf Radio SRF 3 gibt. Dabei nimmt der einstige Bayern- und Liverpool-Profi kein Blatt vor den Mund. Über Nati-Stürmer Eren Derdiyok, den Babbel 2012 bei Hoffenheim trainierte, sagt er: «Eren ist eine faule Sau. Er ist ein fantastischer Spieler, der viel Qualität mitbringt. Aber zu meiner Zeit war er ein fauler Hund. Er hat den Körper, die Schnelligkeit, ist kopfballstark, technisch gut. Er bringt wirklich alles mit – nur leider nicht die Mentalität. Ich konnte ihm nur empfehlen, was für ihn gut gewesen wäre. Aber da muss einer dann auch mitziehen. Am Anfang war die Begeisterung gross. Aber nach zwei, drei Tagen ging nichts mehr.»

«Sforza nicht mein Typ»

Auch Ciriaco Sforza, der mit Babbel bei Bayern gespielt hat, kriegt sein Fett ab: «Auch er war ein fantastischer Spieler. Als ich ihn wieder traf in der Schweiz, habe ich festgestellt, dass Ciriaco einen Wandel vollzogen hat. Als Mitspieler bei Bayern konnte ich nichts mit ihm anfangen. Er war nicht mein Typ. Er war nicht aufrichtig.»

Schliesslich nimmt Babbel noch einmal Stellung zu seiner Beinahe-Entmachtung im vergangenen Winter, als ihn der damalige FCL-Sportchef Rolf Fringer absetzen und stattdessen Babbels Assistent Roland Vrabec installieren wollte. Babbel: «Das war nicht angenehm, als man mich hinter meinem Rücken entmachten wollte. Es hat mich sehr enttäuscht. Das war für mich neu, dass nicht nur der Sportchef, sondern auch noch mein Co-Trainer, den ich selber aus Deutschland geholt hatte, nicht offen und ehrlich mit mir waren.»

Streller und Hitzfeld top

Gut weg kommt dafür Babbels ehemaliger Mitspieler beim VfB Stuttgart, Marco Streller: «Er war mein Zimmergenosse beim VfB. Ein super Junge. Dass er bei Basel einen solchen Abschied hatte, gönne ich ihm sehr.»

Und auch für Ottmar Hitzfeld, der seinerseits Babbels Trainer bei den Bayern war, hat Babbel nur Lob übrig: «Der beste Trainer, den ich je hatte. Mit unglaublicher Ausstrahlung. Wie er das Tollhaus Bayern gebändigt hat, mit Effenberg, Kahn, Basler. Er hat es ­geschafft, eine besondere Stimmung zu erzeugen. Die grossen Erfolge, die er hatte, waren kein Zufall.»

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