Der Mann ist ein Töff! Selbst in der Nachspielzeit hat Silvan Widmer (27) für gewöhnlich noch genug Benzin im Tank für einen letzten Sprint über die Aussenbahn. Kaum ein Super-League-Spieler wirkt fitter als der Basler Rechtsverteidiger, kaum einer ist offensiv präsenter.
Zuletzt aber fühlte sich Widmer ungewohnt schwach. Nachwehen seiner Corona-Infektion Ende November? «Das kann einen Zusammenhang haben», sagt der Nationalspieler. «Beim Atmen hatte ich zwar keine Probleme, aber ich habe mehr Schlaf gebraucht als sonst, habe mich müder gefühlt, musste mich am Mittag jeweils hinlegen, das habe ich früher nicht gebraucht.»
An seinen kleinen Töchtern liege die Müdigkeit jedenfalls nicht. Er sei in dieser Beziehung ein Glückspilz, sowohl Alissa als auch die Anfang Jahr geborene Zoe Estelle würde sehr gut schlafen. «Und wenn nicht, dann hätte ich eine verständnisvolle Frau, die weiss, dass ein Profi-Fussballer genügend Erholungsphasen braucht. Dass Schlaf der wichtigste Bestandteil der Regeneration ist.»
Mittlerweile fühlt sich Widmer, der Teile der Vorbereitung wegen einer Krankheit (nicht Corona) verpasste, wieder bei fast 100%. Ein Einsatz gegen den FCZ? Gut möglich. Es wäre sein 106. Pflichtspiel für den FCB, in seinen zweieinhalb Jahren in Basel hat er bloss ein Dutzen Spiele verpasst. Zwei wegen einer Gelbsperre, drei im letzten November, als er sich während einer Nati-Reise mit Corona infizierte und sowohl ein Länderspiel mit der Schweiz als auch die Duelle gegen YB, Lausanne und Lugano verpasste. Seither hat Widmer immer gespielt, auch wenn er sich müder fühlte als sonst.
Wird er sich gegen Corona impfen lassen? «Ja», antwortet der Nati-Spieler, spricht sich im selben Atemzug aber gegen eine Impflicht für Profi-Fussballer aus: «Ich bin der Meinung, dass das etwas ist, was jeder selber entscheiden darf.»