Fehlpass im Spielaufbau – Kopfschütteln. Leeres Tor nicht getroffen – Fluchtiraden. Zweikampf gescheut – Arme werden verworfen. Rückpass zu Goalie Vaclik, statt den Angriff zu suchen – genug ist genug! Pfiffe und Buhrufe prasseln auf die FCB-Spieler ein. Von den eigenen Fans. Im eigenen Stadion.
Der glückliche, unverdiente Ausgleich in der letzten Minute durch Callà ist ein kleines Pflaster auf die genervte Seele der Fans und Vereinsbosse, die nach dem 1:1 gegen Thun mit ihrem Team hart ins Gericht gehen.
So hat sich der FCB in die Nati-Pause verabschiedet! Es ist der Tiefpunkt nach zuvor bereits mageren Auftritten in Liga, Cup und Champions League. «Wir sind nicht glücklich mit unseren letzten Auftritten. Ich kann den Grund dafür aber nicht erklären, solche Momente haben wir jedes Jahr. Ich hoffe, dass diese Phase jetzt vorbei ist», sagt Matias Delgado.
Und der 33-jährige Captain weiss: Wiedergutmachung ist angesagt! Jetzt. Am Samstag. Gegen Luzern. An gleicher Stelle, wo es im letzten Spiel Pfiffe und Buhrufe gab. «Ich bin der Captain und ich fühle mich für dieses Team verantwortlich. Ich fühle mich verantwortlich, wenn wir gut spielen, noch mehr aber, wenn wir schlecht spielen. Ich muss dafür sorgen, dass sich die Auftritte wieder ändern.»
Die Pfiffe, sie berühren einen wie Delgado. Er, der diesen Klub liebt und lebt. «Wenn einer meiner Mitspieler ausgepfiffen wird, ist es so, als ob man mich auspfeift. Es tut mir im Herzen weh.»
Und trotzdem versteht er die Fans. Ist mit ihnen sogar einer Meinung! «Die Pfiffe waren berechtigt. Die Fans sind es sich gewohnt, schönen Fussball des FC Basel zu sehen. Wenn wir kämpfen, pfeifen sie nicht. Spielen wir aber so schlecht wie gegen Thun, tun sie es. Und das zu Recht. Sie zahlen für das Ticket. Sie haben das Recht dazu. Genau dies hält den FCB dort oben, wo er ist. Das Umfeld lässt es nicht zu, dass man nachlässt.»
Das Captain-Versprechen für das morgige Spiel gegen Luzern: «Wir werden die Antwort auf die letzten Wochen auf dem Platz geben und den Fans zeigen,
dass es uns leid tut. Wir werden für sie leiden.»
Der FC Luzern ist gewarnt.