FCB-Bosse vor dem Rückrundenstart
«YB und GC können uns weh tun»

Turbulente Transferperiode. Namhafte Abgänge wie Elneny, Kuzmanovic oder Gashi. Die FCB-Bosse über die Hintergründe der Transfers und warum sie den Titel noch nicht feiern.
Publiziert: 02.02.2016 um 21:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:03 Uhr
Sandro Inguscio

Mohamed Elneny zu Arsenal. Zdravko Kuzmanovic zu Udinese. Shkelzen Gashi in die USA. Yoichiro Kakitani zurück in die Heimat. 30-Millionen-Absage an Wolfsburg wegen Breel Embolo. Was für eine turbulente Transferperiode des FCB!

«Wir haben die Hausaufgaben gemacht auf sportlicher Ebene. Es war mehr los als wir gedacht haben. Aber wir haben Entscheide getroffen und sind überzeugt, dass es richtig war, dass wir diese jetzt so treffen mussten. Wir haben auf dem Markt so agiert, als hätten wir keinen Vorsprung in der Tabelle», sagt Präsident Bernhard Heusler.

Die heissesten Fragen: Warum flüchteten mit Kuzmanovic, Kakitani und Gashi gleich drei grosse Namen aus Basel? Wie stark ist der Meister nach den Abgängen der grossen Namen noch? Ist das Meisterrennen trotz 10 Punkten Vorsprung wieder spannend?

Das sagen Präsident Bernhard Heusler und Sportdirektor Georg Heitz:

Über Gashis und Kuzmanovics Flucht aus Basel

Heitz: «Es gibt immer Situationen, wo der Spieler das Gefühl hat, dass er zu wenig spielt und unzufrieden wird. Dann müssen wir eine Lösung suchen. Wäre alles super toll gewesen, würde der Spieler diese ja nicht anstreben. Es gab viele Offerten für Gashi. Einige wären nur leihweise gewesen, was der Spieler nicht bevorzugte. Er wird in der MLS ein ‹designated player› und damit sicher nicht ein schlecht bezahlter Spieler sein. Er hat einen tollen Vertrag offeriert bekommen und dem wollten wir nicht im Weg stehen. Gashi ist zudem ein bekennender USA-Fan und verbrachte auch seine Weihnachtsferien dort. Er ist nicht gegangen, weil es persönliche Probleme gab.»

Heusler: «Es ist ein Fluch und Segen des FCB, dass wir viele Nationalspieler haben, die wenig Verständnis aufbringen, wenn sie nicht immer spielen. Dass man hier glaubt, dass Gashi seine Chancen in den USA auf eine EM-Teilnahme mindert, ist ein kontinentales Problem. Der Fussball in den USA floriert. Kuzmanovic hat sich zu viel Druck gemacht und wollte ausdrücklich eine Luftveränderung. Wir hatten ihm klar signalisiert, dass wir Geduld mit ihm haben. Er hat seine eigenen Erwartungen nicht erfüllt und sah keine Zukunft mehr. Wir mussten reagieren und das entsprechend korrigieren.»

Trotzdem sagt der FCB-Präsident: «Es ist nicht auszuschliessen, dass Kuzmanovic wieder einmal in einem FCB-Trikot aufläuft.»

Über den überraschenden Wechsel von Elneny zu Arsenal

Heusler: «Es war überhaupt nicht geplant, dass er uns verlässt. Wir haben mit ihm einen absoluten Führungsspieler verloren. Wir konnten mit der Verpflichtung von Fransson aber gut reagieren.»

Heitz: «Der Abgang von Elneny war die grösste Überraschung in diesem Winter. Damit haben wir nicht gerechnet. Aber wenn ein Spieler von einem englischen Topklub ein Angebot erhält, kann man ihm das nicht verbieten.»

Wer dem FCB am meisten weh tun kann

Heusler: «Luzern kann uns am Sonntag als Erstes weh tun. Aber generell würde ich sagen, dass uns YB und GC am meisten weh tun können im Meisterrennen. Wir gehen wirklich in die Rückrunde, als würde es bei null losgehen.»

Heitz: «Es nützt nichts, wenn ich sage, dass wir jetzt stärker oder schwächer sind. Wir haben die Hausaufgaben gemacht, ob es aufgeht sehen wir erst, wenn es wieder ernst gilt. Selbstverständlich kann dem FCB noch jemand gefährlich werden. Das kann schneller gehen als wir alle denken.»

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