Existenz-Angst in Kriens
So leiden die Challenge-League-Klubs wegen des Coronavirus

Die Einnahme-Verluste als Folge des Meisterschafts-Unterbruchs trifft nicht nur die Grossklubs, sondern auch die Vereine in den unteren Ligen. Die Löhne können aber zur Zeit noch pünktlich bezahlt werden.
Publiziert: 09.03.2020 um 19:04 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2020 um 14:33 Uhr
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Auch der SC Kriens überbrückt die Pause mit Testspielen. Hier gegen den amtierenden Meister YB am Freitag.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Eynat Bollag

Das Coronavirus hat den Schweizer Profifussball nach wie vor fest im Würgegriff. Den Grossklubs gehts ans Eingemachte. Bis eine Million Franken verlieren sie pro nicht gespieltes Heimspiel. Doch wie siehts eine Liga weiter unter aus? Bei den Kleinklubs der Challenge League?

Für Sensationsteam Kriens sind Heimspiele elementar. Bis 100'000 Franken beträgt der Verlust ohne die Einnahmen im Monat März. «Es schmerzt nicht nur, es geht an die Existenz, wenn wir nicht spielen können», heisst es vom Fusse des Pilatus. März-Löhne liegen noch drin. Wenn aber auch im April nicht gespielt werden wird, wird muss man mit der Liga eine Lösung gefunden.

Weit weniger existenziell sind die Heimspiel-Einnahmen ganz im Süden, in Chiasso. 10'000 bis 20'000 Franken gibts da pro Spiel im Comunale. Deshalb sind die nun wegfallenden Heimspiele laut Generaldirektor Nicola Bignotti kein grosses Problem. Chiasso müsste sich 80'000 bis 100'000 Franken ans Bein streichen, wenn nicht mehr gespielt werden könnte. Bignotti: «Das wäre zu verkraften.»

Wil kann Defizit verschmerzen

Dasselbe gilt für Wil. Die Matcheinnahmen machen nur etwa zehn Prozent des Budgets aus. Die Hauptposten sind Sponsoring- und Transfer­einnahmen. Würden diese zehn Prozent wegfallen, könnte das Defizit, so Präsident Maurice Weber, «mit verschiedenen Events für Familien und Kinder ausgeglichen werden».

Und am Genfersee? Vartan Sirmakes, Präsident von Stade-Lausanne-Ouchy, sagt: «Grosse Klubs haben grosse Sorgen, kleine Klubs kleine.» Die Löhne könnten problemlos bezahlt werden. Der Klub sei nicht auf finanzielle Hilfe angewiesen. Kein Wunder, wenn mit Vartan Sirmakes ein auf 400 Millionen Franken geschätzter Mäzen den Klub stützt.

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