Spieler von Rakitic-Klub greifen Schiedsrichter an
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Skandal in der 2. Liga inter:Spieler von Rakitic-Klub greifen Schiedsrichter an

Ex-WM-Ref Urs Meier über Schiri-Hetzjagd im Aargau
«So etwas trägt man lebenslang mit»

Ex-Top-Schiedsrichter Urs Meier tun die Bilder von der Hetzjagd auf den Schiri in Zofingen im Herzen weh. Dennoch sucht er für die Bestrafung einen kreativen Ansatz.
Publiziert: 10.09.2019 um 09:27 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2019 um 11:42 Uhr
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Urs Meier tut die Schiri-Hetzjagd im Herzen weh.
Foto: Sven Thomann
Alain Kunz

Schiedsrichter als Freiwild. Nach dem Meisterschaftsspiel in der 2. Liga inter, das Tabellenführer FK Pajde in Zofingen in letzter Minute 2:3 verliert, brennen bei einigen Zuschauern und Spielern der Gäste die Sicherungen durch. Sie gehen auf Schiedsrichter Lumni Ukaj los, jagen ihn über den halben Platz und die Tartanbahn, bis er sich mit einem seiner Assistenten in den Katakomben des Sportplatzes Trinermatten in Sicherheit bringen kann. Danach rückt sogar die Polizei an. Der FK Pajde aus Möhlin AG ist der Klub, der von Luka Rakitic präsidiert wird, dem Vater von Barcelona-Star Ivan Rakitic. Der Trainer ist Ivans Bruder Dejan.

Was nun? Die betroffenen Spieler lebenslang sperren? Den Klub ausschliessen? Ex-WM-Ref Meier fordert wohl eine harte Bestrafung, aber er hält fest, dass die ultimative Grenze nicht überschritten worden sei. «Die physische Integrität des Schiedsrichters blieb gewahrt. Er wurde nicht niedergeschlagen. Da muss man schon eine Differenzierung machen, denn es ist auch für den Schiri ein Riesenunterschied, ob er geschlagen wurde oder nicht, wie in diesem Fall. Aber etwas bleibt natürlich zurück, lebenslang. Selbst wenn der Schiedsrichter weitermachen sollte. Zumal es mir scheint, er sei in diesem Fall ziemlich alleine gelassen worden.»

Klar seien das Bilder, die man nicht sehen wolle, die einem ehemaligen Ref im Herzen wehtun würden. «Wenn das irgendwo in Südamerika passiert, dann sagt man sich: Okay, das ist weit weg. Aber hier vor der Haustüre? Da macht man sich schon Gedanken.» Passiert ist die Hetzjagd in Zofingen AG. Meier ist Aargauer. «Und auch der Ansatz zu sagen: Typisch, wieder eine Ausländermannschaft, greift viel zu kurz. Das hat damit nichts zu tun. Sondern damit, dass im Sport Niederlagen dazugehören und das man lernen muss, damit umzugehen und sie zu akzeptieren.»

Denn, so der Teleclub-Experte, das Wichtigste sei, dass so etwas aufhöre. Die Strafe alleine sei in der Regel nicht genügend nachhaltig. Eine drakonische Strafe schrecke nur kurzfristig ab. «Wieso nicht die Betroffenen dazu verpflichten, einen Schiedsrichter-Kurz zu besuchen und Spiele zu leiten? So würden die mal die andere Seite kennenlernen. Wenn sie mit dem Besuch eines solchen Kurses echte Reue zeigen, wäre das viel nachhaltiger, könnte die Strafe entsprechend reduziert werden.»

Ein kreativer Ansatz, der durchaus verfolgenswert scheint.

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