Endlich ist klar, wo die Zukunft des talentiertesten Schweizer Fussballers liegt. Breel Embolo wechselt nicht nach Manchester, nicht nach Turin, nicht nach Leipzig. Er geht in den Ruhrpott. Zu Schalke 04. Unterschreibt für fünf Jahre.
Was den 19-Jährigen dort erwartet, weiss einer, der die Königsblauen erst vor elf Monaten Richtung Philadelphia in die MLS verlassen hat: Tranquillo Barnetta.Der 31-jährige Ostschweizer erklärt, was Breel im Pott erwartet.
Barnetta kam von Leverkusen zu Schalke. Erhielt einen Dreijahresvertrag, wurde ein Jahr lang davon an Frankfurt ausgeliehen. 60 Spiele hat er für die Knappen bestritten. «Ich durfte mit Schalke erstmals Champions League spielen und hatte eine sehr gute Zeit», sagt Barnetta. Er stellt Breel in Aussicht: «Er kann sich auf Schalke freuen! Die Stadt, die Region, alle fiebern mit. Fussball ist König, auch weil sie nicht viel anderes haben. Die Fans sind total fanatisch.» Vor allem vor dem Derby gegen Erzrivale Dortmund! Das Ruhrpott-Derby elektrisiert die Massen. Bringt die heissblütigen Fans zum Überkochen.
Barnetta: «Es geht schon eine Woche vorher los, dass man die Spannung spürt. Es kommen Tausende Fans ins Training. Das sind die wichtigsten Spiele, die wollen sie unbedingt gewinnen. Hauptsache, Dortmund schlagen.»
Und Hauptsache, Einsatz geben. Hauptsache, kämpfen. Schalke ist auf Kohle gebaut, pflegt man im Pott zu sagen. Es ist eine Arbeitergesellschaft. Diesen Ethos wollen die Fans auch von ihren Helden sehen. «Wenn er alles gibt, wenn er Gas gibt, dann hat er es gut. Er muss verstehen, wie die Fans ticken, dass sie ehrliche Arbeit schätzen. Nur wenn man keinen Einsatz zeigt, kommen die Ultras im Training vorbei und geigen einem die Meinung. Aber ich glaube, dass er mit seinem Spielstil gut ankommt», sagt Barnetta.
Ruhe gibt es auf Schalke nie
Schalke ist laut dem MLS-Profi genau die richtige Reifeprüfung für Embolo. Motto: Wer es hier schafft, der schafft es überall! «Die Erwartungshaltung der Fans und Medien ist enorm. Wenn man zwei Spiele gewinnt, wird vom Titel gesprochen. Wenn man eines verliert, ist alles schlecht», sagt Barnetta. «In Ruhe arbeiten kann man selten. Das kann man nicht mit der Schweiz vergleichen. Wenn Breel sich an diesen Druck gewöhnt und damit umgehen kann, dann macht ihn das stärker. Dann kann er seine Leistungen danach überall bringen.»