Kein Schweizer mehr an der Spitze des Weltfussballverbandes? Nach 17 Jahren Sepp Blatter (79) nur schwer vorstellbar. Welcher Eidgenosse könnte ihn beerben? In der Pole Position ist ein ehemaliger GC-Star: Claudio Sulser (59).
Der Tessiner Saubermann als Nachfolger des Walliser Mischlers? Fest steht: Sulser kennt die Fifa durch und durch. Er ist Chef der Disziplinarkommission und war Vorsitzender der Ethikkommission (2010 bis 2012). Dabei hat er sich als harter Hund profiliert. Etwa letztes Jahr beim exemplarischen Urteil gegen Uruguays WM-Beisser Luis Suarez. Oder bei der Suspendierung von zwei Fifa-Exekutivmitgliedern im November 2010. Oder bei seinem Protest gegen die Aufhebung einer lebenslangen Sperre (wegen Bestechung) durch das Sportgericht TAS.
Der Tessiner Claudio Sulser war bis Ende 1987 Spitzenfussballer. Seine beste Zeit hatte der Mittelstürmer bei GC. Er wechselte nicht ins Ausland, damit er in Zürich Rechtswissenschaften studieren konnte. Dr. Sulser führt heute mit seinem Schwager in Lugano TI eine Anwaltskanzlei.
Er ist seit 33 Jahren verheiratet, hat drei Kinder und politisierte für die CVP. Seit Dezember 2014 gehört Sulser als Vertreter des FC Lugano dem neunköpfigen Leitungsgremium der Swiss Football League (SFL) an. Zudem engagiert er sich bei Swiss Olympic.
Claudio Sulser hat ein einziges Handicap: seine Nähe zu Sepp Blatter. So war er im August letzten Jahres an dessen Turnier im Oberwallis.