2011 kandidierte Sepp Blatter für eine vierte Amtszeit als Fifa-Boss. Sein damaliger Vize, Jack Warner, unterstützte Blatters Gegenkandidaten, den Katari Mohamed bin Hammam. Er strebte einen Regimewechsel an der Fifa-Spitze an.
Zum Vorwurf, er habe im Vorfeld der Wahl 25 Briefumschläge mit je 40'000 Dollar an Funktionäre verteilt, sagt Warner gegenüber dem Magazin «Stern»: «Die Umschläge mit dem Geld waren Geschenke. Jemand anders hat sie verteilt. Ich, Jack Warner, habe keine Umschläge herumgetragen.»
Dass damals Gelder geflossen sind, bestreitet Jack Warner aber nicht. Er sieht darin allerdings keinen Bestechungsversuch. Wer wollte, hätte den Umschlag ja zurückgeben können, erklärt er.
Auf die Frage, ob mit den Geschenken eine Wiederwahl Sepp Blatters hätten verhindert werden sollen, antwortet Warner: «Mein Mitarbeiter sagte damals: ‹Wir haben hier Geld in Fördertöpfen.› Ich habe gesagt: ‹Dann verteilt es. Blatter macht das doch genauso. Seit Jahren. Tag für Tag.›»
Offenbar war dies kein Einzelfall: Dass auf einer Tagung Umschläge mit 40'000 Dollar verteilt wurden, sei damals bei der Fifa nicht ungewöhnlich gewesen, packt Warner aus. (fbi/cmü)