Als 19-Jähriger nimmt Sepp Blatter vor 65 Jahren als Junior beim FC Sierre am damals noch Blue Stars Youth Cup genannten Turnier selber teil. «Das war für mich damals ein Riesenerlebnis», schwärmt der Walliser. «Vor dem Spiel haben wir in einem Schulhaus übernachtet.» Heute werden die Mannschaften in Hotels einquartiert. «Und ich vergesse nicht mehr, wie ich vor lauter Nervosität in dieser Nacht kaum ein Auge zugemacht habe.»
Blatter liegt viel an der Juniorenförderung im Fussball. Als 1975 seine Reise mit der Fifa anfängt, sieht er diese als Chance in diesem Bereich etwas zu bewirken. Zufällig lernt der Walliser dazumal den damaligen Blue-Stars-Präsidenten Emil Sutter kennen, womit quasi der Startschuss zum heutigen internationalen Juniorenturnier Blue Stars/FIFA Youth Cup gefallen ist. Blatter: «Für mich war es eine Herzensangelegenheit.»
Remis gegen Beckham
Die Absage der 82. Ausgabe dieses Auffahrts-Turniers schmerzt auch den heutigen Blue-Stars- und OK-Präsidenten Abi Pranjes. Wie Blatter hat auch er als Nachwuchsspieler beim Turnier sein Können damals unter Beweis stellen können. Einmal sogar gegen den heutigen Superstar David Beckham (45). «1:1 Unentschieden haben wir gegen Manchester United gespielt. Zum Glück ging das Spiel nur 2x20 Minuten. Sonst hätten sie uns damals wohl grausam ‹abe la›», erzählt Pranjes schmunzelnd.
Auch in diesem Jahr wären starke U-19 Mannschaften auf dem Programm gestanden. So unter anderem Liverpool bei den Männern oder Wolfsburg bei den Frauen. Der Blue Stars-Präsi ist aber überzeugt, «dass wir auch nächstes Jahr ein bombastisches Turnier auf die Beine stellen werden.» Die Vorbereitungen hätten am Mittwoch bereits begonnen.
Blatter ist optimistisch
Als Präsident hat Sepp Blatter kein Turnier verpasst. Als suspendierter Präsident jedoch «wollte ich mich nicht an einem offiziellen Anlass zeigen», gesteht der Mann aus Visp. 2020 wäre er nach vier Jahren der Abwesenheit endlich wieder dabei gewesen. Aus dem einfachen Grund: «Weil ich davon ausgehe, dass sich mein Fall noch in diesem Jahr löst», erklärt Blatter und fügt noch optimistischer an: «Nächstes Jahr wird es dafür eine noch grössere Freude sein und wenn Gott will, bin ich dabei. Jetzt lassen wir erst einmal Corona vorbei gehen und dann leben wir alle wieder normal weiter.»