Nach langer Zeit ist «Mister FCZ» Sven Hotz (86) zu seiner alten Liebe zurückgekehrt. Zu seinem FCZ in den Letzigrund. Seit Sami Hyypiä im Amt ist, verpasst Hotz kein Heimspiel. Dreimal sitzt der Ehrenpräsident auf der Letzi-Tribüne – dreimal verlässt er mit Tochter Kristina und Schwiegersohn Heinz Scheiwiller bitter enttäuscht das Stadion.
Den beiden Remis gegen Thun und Basel folgt ein drittes – das 2:2 gegen St.Gallen. Der Ausgleich von Espen-Joker Cavusevic in der Nachspielzeit erwischt auch Hotz auf dem falschen Fuss. Hotz: «Ich war fassungslos, als kurz vor Schluss der Ausgleich fiel. Ich war felsenfest überzeugt, dass es endlich wieder zu einem Sieg reichen würde. Dass wir uns mit den Fans über drei Punkte freuen könnten. Punkte, die bitter nötig sind, um aus dem Keller herauszukommen. Chancen zum Sieg waren zur Genüge vorhanden. Die Spieler müssen sich an der Nase nehmen. Am neuen Trainer Sami Hyypiä lag es jedenfalls nicht!»
20 Jahre lang hatte Generalunternehmer Hotz den Klub präsidiert, finanziell unterstützt, auch in schwierigen Zeiten. So auch in der Saison 2004/05, als man auf dem letzten Platz überwintert. Die Geduld, an Trainer Lucien Favre festzuhalten, zahlte sich aus: Der FCZ spielte eine tolle Rückrunde, landete noch auf Platz vier. Danach holte Favre zwei Meistertitel nach Zürich.
«Die Ärzte sind zufrieden»
Auch gegen Vaduz will Hotz am Samstag wieder im Letzigrund auftauchen. Und dann endlich auch den ersten Meisterschaftssieg unter Hyypiä feiern. «Mein Schwiegersohn wird mich chauffieren. Denn ich habe aus Vernunftsgründen meinen Führerschein abgegeben, obwohl ich nach dem Lasern beider Augen wunderbar sehen kann.» Hotz weiter: «Nach mehreren Gesundheits-Checks sind die Ärzte mit mir zufrieden. Jeden Morgen bin ich im Büro und arbeite. Wie ich es ein Leben lang getan habe. Und hoffentlich noch lange tun kann. Denn auch ich würde gerne hundert Jahre alt werden ...»