Das Spiel: Ein halbwegs gefährlicher Schuss reicht, um Titelverteidiger Portugal aus dem Turnier zu werfen. Es läuft die 23. Minute, als Thorgan seinem Bruder und Real-Akteur Eden Hazard in Sevilla die Show stiehlt: Der Dortmund-Akteur zieht ausserhalb des Strafraums ab und erwischt Portugal-Goalie Rui Patricio in der weiten Ecke. Haltbar oder nicht? Darüber lässt sich streiten.
Es ist die bis dahin eine von nur zwei Torchancen, dabei ist auf dem Rasen von Sevilla so viel Offensiv-Power vorhanden. De Bruyne, Lukaku, die Hazard-Brüder auf der einen, Ronaldo, Bernardo Silva und Renato Sanches – um nur einige Namen zu nennen – auf der anderen Seite. Doch die bleiben allesamt blass.
Einzig De Bruyne taucht nach einer unschönen Grätsche von Palhinha auffällig lange und wiederholt auf den Bildschirmen auf. Nach mehrmaliger Pflege muss der belgische Superstar zu Beginn der zweiten Halbzeit schliesslich ausgewechselt werden. Doch selbst daraus können die Portugiesen trotz drückender Überlegenheit kein Kapital schlagen.
Erst gegen Ende wird Portugal, angetrieben von Ronaldo, der an dieser EM bereits 5 Tore erzielt hat, gefährlich. Der Superstar ist quasi Assistenz-Trainer auf dem Platz, befeuert seine Teamkollegen mit Schreien über den Rasen. Und tatsächlich: Die Chancen liegen dem Titelverteidiger zu Füssen – 12 zu 1 lautet das Schussverhältnis im zweiten Durchgang. Aber Ronaldo, Ruben Dias, Raphael Guerreiro (Pfosten) und Co vergeben sie alle – und damit auch die Chance auf die Titelverteidigung. «Wir müssen nicht schön spielen, sondern effizient», tönte Romelu Lukaku vor der Partie an. Genau das haben die Belgier getan. Einzig der Ausfall von Kevin De Bruyne dürfte die Roten Teufel heute schmerzen.
Das Tor:
1:0, 42. Minute: Thorgan Hazard | Thorgan Hazard stiehlt seinem Bruder die Show! Der Dortmunder zieht von halblinks aus gut 20 Metern ab, sein Schuss dreht sich etwas nach Aussen und landet im Knick. Unhaltbar war der nicht.
Der Beste: Thorgan Hazard. Der Flügelspieler ist heute der Auffälligste auf dem Rasen. Nicht nur seines Tores wegen.
Der Schlechteste: Palhinha. Kommt für Bruno Fernandes in die Startelf. Fällt nur bei seiner unschönen Grätsche gegen De Bruyne auf. Der Belgier muss anschliessend verletzt vom Platz.
So gehts weiter: Belgien trifft im Viertelfinal am Freitag auf Italien. Die Partie findet in der Allianz Arena in München statt (21.00 Uhr). (par)