YB vor dem Start in die Europa-League-Gruppenphase
Partizan – und doch alles Real oder was?

YB spielt gegen das einstige Real des Balkans. Und für Christian Fassnacht ist es, wie wenn man gegen Real spielt...
Publiziert: 13.09.2017 um 20:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:57 Uhr
Alain Kunz

Nein, zu Jubelsprüngen hat niemand angesetzt in Bern, als YB Dynamo Kiew, Partizan Belgrad und Skenderbeu Korca in die Gruppe gelost wurden. In dieser Gruppe kann das Motto frei nach Anita Weyerman nur lauten: «Gring ache – u seckle.» oder leicht abgewandelt: «Gringe ache – u witerchoo!»

Dennoch freut sich Christian Fassnacht (23) auf das Duell mit den Serben: «Wir wollen zuerst einmal einfach geniessen. Denn ob Real Madrid oder Partizan Belgrad – es sind doch beides internationale Spiele.» Und am Ende soll YB weiterkommen, wie es die Berner bereits zwei (bei vier Gruppenphasen-Teilnahmen) Mal geschafft. «Wir sollen international überwintern», sagt Fassnacht.

Trainer Adi Hütter (47) geht sogar einen Schritt weiter: «Kiew ist sicher Favorit. Die anderen Teams, also Partizan, Skenderbeu und wird, haben alle ihre Möglichkeiten in dieser ausgeglichenen Gruppe. Und ohne überheblich zu wirken: Wir haben auch eine Chance auf Platz eins!»

Aggressivität ist gefragt

Das denkt auch Ex-Sion- und Servette-Star Goran Obradovic (41), der einst für Partizan in 86 Spielen 32 Tore machte: «Zu den Glanzzeiten des Teams in den Sechziger-Jahren nannte man Partizan das Real des Balkans. Aber heute? Stars hat es keine mehr. Der bekannteste Name ist jener von Trainer Miroslav Djukic.» Der machte bei Deportiva La Coruña und Valencia über 400 (!) Spiele in der Primera Division und 46 Länderspiele für Jugoslawien. Als Coach war er jahrelang auch in Spanien tätig.

Fassnacht über Partizan, wo GC-Leihspieler Nemenja Antonov aktuell sein Geld verdient: «Die sind enorm spielstark, technisch überragend. Aber mit Aggressivität können wir ihnen das Leben schwer machen. Wir müssen unbedingt versuchen das Zepter an uns zu reissen.» Und da nicht so wie die Ungarn von Videoton. Die verpassten die Europa-League-Gruppenphase nämlich wegen eines 0:4 zuhause in Budapest. YB ist gewarnt. Trotz des Kunstrasenvorteils.

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