«Wir haben in der Höhle des Löwen bestanden»
Darum redet Hütter die YB-Pleite schön

YB versagt europäisch. Neun Spiele, ein einziger Sieg. Das ist eine miserable Bilanz. Doch Adi Hütter redet das 1:2 bei Partizan Belgrad schön. Aus strategischen Gründen.
Publiziert: 24.11.2017 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2019 um 15:22 Uhr
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Für Adi Hütter ist die Pleite in Belgrad kein Beinbruch.
Foto: KEY
Alain Kunz

Es ist ein bitterer Abend für die Berner. Einer mehr. Es gab eigentlich in Champions-League-Quali und Europa League nur bittere Abende.

Die grosse Ausnahme ist dieses 2:0 gegen Dynamo Kiew, mit welchem YB den Ukrainern den Weg in die Königsklasse versperrt und sich die Teilnahme an der Europa-League-Gruppenphase sichert. Doch sonst?

Ungenügende Auftritte in der Europa League

Niederlagen in Kiew, in Moskau, in Belgrad, zuhause gegen Dynamo und ZSKA. Unentschieden in Albanien, in der Ukraine und zuhause gegen Partizan. Das ist nicht der Arbeitsausweis eines Teams mit europäischen Ambitionen. Das ist im Gegenteil total ungenügend.

Hütter bedauerte gestern nach dem Spiel, dass man habe ausscheiden müssen. Er stellte fest, dass drei Punkte nicht genügten, um weiterzukommen. Eine spezielle arithmetische Begabung braucht es dafür nicht.

Insgesamt aber brach der Österreicher vor den Kameras von SRF den Stab über sein Team nicht. Im Gegenteil!

«Wir haben alles gegeben, uns aufgerieben. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die besser war als Partizan. Wir haben in der Höhle des Löwen bestanden und hätten uns ein Remis verdient. Das junge Mittelfeld mit Sow und Aebischer hat gut dagegengehalten. In gewissen Momenten waren wir aber ein bisschen zu grün.»

Dann wird meistens schnell vergessen, dass bei einem Gegner wie den Serben auch nicht alles nur Routiniers kicken. Supertalent Pantic und Jankovic im Partizan-Mittelfeld sind auch erst 21 resp. 22 Jahre jung.

Quintessenz Hütters: «Manchmal braucht es Rückschläge und Enttäuschungen, um einen Schritt vorwärts zu machen.»

Europäischer Negativtrend seit drei Jahren

Europäisch hat YB einen weiteren zurück gemacht. Ein beängstigender Negativtrend, der seit der Saison 2014/15 anhält, als man die Gruppenphase gegen weit stärkere Gegner (Napoli, Sparta Prag) als die beiden letzten Jahre überstand.

Doch heuer zählt ohnehin nur die Meisterschaft. Und da wird Hütter einen Teufel tun und seine Jungs kritisieren. Nicht bei der Ausgangslage mit sieben Punkten Vorsprung auf Basel und bei der aktuellen nationalen Form seines Teams.

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