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Schlupfloch gefunden
21'000 Fans kommen zu Geisterspiel von Bratislava

Es sollte ein Geisterspiel werden zwischen Slovan Bratislava und Wolverhampton. Doch dann war das Stadion bis auf den letzten Platz voll.
Publiziert: 25.10.2019 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2019 um 15:40 Uhr
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Vor leeren Rängen hätte die Partie zwischen Slovan Bratislava und Wolverhampton stattfinden sollen.
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Slovan Bratislava hat es faustdick hinter den Ohren. Das hat die Uefa am eigenen Leibe erfahren. Die Fehde zwischen den beiden Parteien erinnert an einen klassischen Mutter-Sohn-Disput.

Ende August machen die Bratislava-Fans im Europa-League-Spiel gegen PAOK Thessaloniki mit rassistischen Gesängen auf sich aufmerksam. Für die Uefa ist klar: «Sohn» Bratislava muss für sein Fehlverhalten bestraft werden. Das Verdikt: Der slowakische Meister muss die nächsten beiden Heimspiele gegen Beskitas und Wolverhampton vor leeren Rängen austragen. Zwei klassische Geisterspiele. Zumeist eine sehr triste Angelegenheit für alle Beteiligten.

«Mutter» Uefa hat dabei aber nicht mit der Schlitzohrigkeit von Bratislava gerechnet. Die Slowaken rebellieren. Und siehe da, sie finden ein Schlupfloch. Gemäss den Strafauflagen der Uefa gilt das Zuschauerverbot nämlich nur für zahlende Zuschauer ab 14 Jahren. Was tut man also? Die Tickets werden kostenlos an Kinder unter 14 Jahren verteilt. Bratislava feiert sich für seine Kreativität, die Uefa guckt in die Röhre. Dem Verband sind die Hände gebunden.

Gästefans sind die Leidtragenden

Vor zwei Monaten macht Bratislava gegen Beskitas vom Schlupfloch zum ersten Mal Gebrauch. Der Klub verschenkt rund 6000 Tickets an Kinder und umgeht somit die Geisterspiel-Atmosphäre. Gegen Wolverhampton haben es die Slowaken nun schon wieder getan – jedoch in einem weitaus grösseren und erfolgreicheren Stil. Rund 21'000 Kids strömen am Donnerstagabend ins Stadion und verwandeln die Spielstätte in ein Tollhaus.

Ganz zum Leidtragen der Gästefans. Den englischen Fans werden nur rund 200 Tickets zur Verfügung gestellt, für die sie auch noch den normalen Preis bezahlen müssen.

Kleiner Wermutstropfen: Wolverhampton lässt sich von der «Bubi»-Kulisse in Bratislava nicht beirren und gewinnt das Spiel mit 2:1. (jk)

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