Darum gehts
- FK Bodö/Glimt trifft auf Lazio Rom im Europa-League-Viertelfinale
- Trainer Kjetil Knutsen führte den Verein zu nationalem und internationalem Erfolg
- Bodö/Glimt wurde 2020 zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Meister
Wenn der FK Bodö/Glimt heute Abend auf Lazio Rom trifft, hat er die Chance, einen ersten Schritt in Richtung Europa-League-Halbfinal zu machen. Das Spezielle daran: Es wäre nicht nur für Bodö/Glimt, sondern überhaupt für ein norwegisches Team eine Premiere, die letzten Vier eines europäischen Wettbewerbs zu erreichen.
Rasanter Aufstieg
Dass das Team aus dem Norden Norwegens das in diesem Jahr schaffen könnte, hätte vor einigen Jahren niemand gedacht. Zu einem grossen Teil dieses Jahrtausends war Bodö/Glimt ein Fahrstuhl-Verein. Zwischen 2005 und 2016 stiegen sie dreimal in die Zweitklassigkeit ab. Nach dem Wiederaufstieg 2017 spielten sie sich aber schnell an der norwegischen Spitze fest. 2020 wurde man zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Meister, mit Ausnahme von 2022 wiederholte man diesen Erfolg in den darauffolgenden Jahren.
Viel wird in dieser Saison über die schwachen Leistungen von Manchester United geredet. Doch auch Ligakonkurrent Tottenham hinkt seinen Erwartungen deutlich hinterher. Mit Rang 14 liegen die Spurs sogar noch hinter den Red Devils. Logisch, dass deshalb über Trainer Ange Postecoglou (59) diskutiert wird. «In meinem zweiten Jahr gewinne ich immer etwas», hatte der Australier im September angekündigt. Rund sieben Monate später ist der Gewinn eines Titels nur noch in der Europa League machbar. Gleichzeitig ist das der einzige Weg, auch in der nächsten Saison international zu spielen. Sollten die Londoner also im Viertelfinal gegen Eintracht Frankfurt den Kürzeren ziehen, dürfte es für Postecoglou eng werden. Der 59-Jährige nimmt die Situation mit Galgenhumor: «Die allgemeine Meinung der Leute ist, dass ich sowieso weg bin, selbst wenn wir die Europa League gewinnen.»
Viel wird in dieser Saison über die schwachen Leistungen von Manchester United geredet. Doch auch Ligakonkurrent Tottenham hinkt seinen Erwartungen deutlich hinterher. Mit Rang 14 liegen die Spurs sogar noch hinter den Red Devils. Logisch, dass deshalb über Trainer Ange Postecoglou (59) diskutiert wird. «In meinem zweiten Jahr gewinne ich immer etwas», hatte der Australier im September angekündigt. Rund sieben Monate später ist der Gewinn eines Titels nur noch in der Europa League machbar. Gleichzeitig ist das der einzige Weg, auch in der nächsten Saison international zu spielen. Sollten die Londoner also im Viertelfinal gegen Eintracht Frankfurt den Kürzeren ziehen, dürfte es für Postecoglou eng werden. Der 59-Jährige nimmt die Situation mit Galgenhumor: «Die allgemeine Meinung der Leute ist, dass ich sowieso weg bin, selbst wenn wir die Europa League gewinnen.»
Einen grossen Anteil am plötzlichen Aufschwung hat Trainer Kjetil Knutsen (56). Im Aufstiegsjahr noch als Co-Trainier angestellt, übernahm der Norweger 2018 den Cheftrainerposten. Neben den Erfolgen, die er seither auf nationaler Ebene feiern konnte, sorgte Knutsen mit seiner Mannschaft auch auf internationaler Bühne schnell für Furore. Zwar reichte es bislang noch nicht für eine Champions-League-Teilnahme, 2022 erreichte Bodö/Glimt aber schon einmal einen europäischen Viertelfinal. In der Conference League war damals gegen die AS Roma (2:5) Endstation.
«Gibt keinen Grund, nervös zu sein»
Gegen den Stadtrivalen der AS Roma wollen die Norweger nun ihren ersten Halbfinal-Einzug klarmachen. «Solche Spiele bedeuten viel. Wir werden uns wahrscheinlich noch daran erinnern, wenn wir alt sind», sagt Knutsen im Vorfeld. Und auch Mittelfeldspieler Partick Berg (27) schwärmt: «Wir fühlen uns privilegiert, in einem Viertelfinal der Europa League zu spielen.» Es sei fantastisch, auf dem gleichen Niveau wie die Spurs und Manchester United zu sein. Berg ergänzt: «Ich glaube auch, dass es verdient ist.» Trotz der historischen Chance gebe es «keinen Grund, nervös zu sein».
Lob gibt es auch von Lazio-Coach Marco Baroni (61): «Wir werden es mit einer komplizierten Mannschaft zu tun haben, die seit langem zusammenspielt und über technische Qualität verfügt. Sie haben grosse Mannschaften in grosse Schwierigkeiten gebracht, nicht nur in diesem Turnier.»
Das wird aber nicht die einzige Herausforderung für die italienischen Hauptstädter. Aus dem sonnigen Rom mit frühlingshaften 20 Grad reisen sie in den tiefen norwegischen Winter. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag fiel im hohen Norden Norwegens so viel Schnee, dass vom Grün nichts mehr zu sehen ist.