Er wünsche sich, hatte FCB-Coach Marcel Koller vor der Partie gesagt, «dass die türkischen Fans nach dem Spiel pfeifen. Das würde bedeuten, dass wir unsere Sache gut gemacht haben.»
Die Stimmung ist zu Beginn allerdings so, wie man das erwarten musste aus Basler Sicht: Heissblütig. Sie bekommt einen Dämpfer, als Kevin Bua nach 100 Sekunden die erste Chance hat. Und als dann Widmer in der 20. Minute für den FCB mit einem perfekten Kopfball zur Führung trifft, ist es für ein paar Minuten richtig still im Spor Kompleksi von Trabzon.
Basel hat alles im Griff, so scheint es zumindest.
Weil kurz darauf jedoch Cömert den Ex-Liverpooler Daniel Sturridge an der Strafraumecke zu Fall bringt, kommt Trabzonspor zu einem Freistoss. Es ist müssig, darüber zu diskutieren, ob FCB-Goalie Omlin den Ball von Abdulkadir vielleicht ein bisschen unterschätzt. Der Schuss passt haargenau ins entferntere Dreieck. Ein Traumtor zum 1:1, das Stadion in Ekstase.
Noch vor ein paar Wochen hätte man sich da Sorgen um den FCB gemacht. Vor allem weil die Türken nun stärker werden. Und ihre Fans noch lauter. Jeder Passfolge der Basler wird gnadenlos niedergepfiffen.
Als José Sosa 12 Minuten vor Schluss das 2:1 erzielt, droht es ein ganz bitterer Abend zu werden für Basel.
Wie der FCB diesen Tiefschlag wegsteckt ist allerdings bemerkenswert. Gleich nach dem Wiederanstoss gewinnt Stocker ein Kopfballduell. Der eingewechselte Okafor drischt den Ball aus der Drehung und mit links in die Maschen. Basel verwaltet diesen Punkt eiskalt.
Das Publikum pfeift. Genau so, wie Koller es sich gewünscht hatte.
