Eine Stunde ist gespielt, als der FCB die 26’000 im Joggeli mit einem überragenden Spielzug zum Ausrasten bringt. Via Omlin, Cömert und Zhegrova landet der Ball bei Silvan Widmer. Der Rechtsverteidiger setzt zum Solo-Lauf an, lässt die halbe Hintermannschaft der Spanier stehen und bedient Fabian Frei. Der schlenzt den Ball mit rechts in die weite Ecke. 2:1 für den FCB! Es ist der goldene Treffer zum Sieg. Und jenes Tor, das den FCB in die Sechzehntelfinals der Europa League bringt. Zwar könnten sowohl Getafe als auch Krasnodar punktemässig noch zum FCB aufschliessen, doch die Direktbegegnungen zählen. Und in denen haben die Basler Getafe zweimal geschlagen. Und gegen die Russen ein 5:0-Polster aus dem Hinspiel. Zudem spielen die beiden Teams noch gegeneinander und nehmen sich gegenseitig Zähler weg.
Vor dem Anpfiff huldigen die FCB-Anhänger den internationalen Erfolgen ihres Klubs mit einer sensationellen Ganz-Stadion-Choreo. «Unentwägt unterwägs!», steht auf riesigen Buchstaben, nun wird die Reise im nächsten Jahr weitergehen.
Dabei spricht kurz vor der Pause nicht viel für einen rotblauen Triumph, Schiedsrichter Boiko aus der Ukraine zeigt nach einem Zweikampf zwischen FCB-Verteidiger Blas Riveros und Getafe-Stürmer Hugo auf den Punkt zeigt. Die Fans quittierens mit einem Pfeifkonzert, doch der Entscheid ist richtig. Zu ungestüm rempelt der Paraguayer seinen Gegenspieler über den Haufen, Jaime Mata versenkt souverän. Sekunden später schickt der Schiri die Mannschaften in die Halbzeitpause.
Der FCB ist mit diesem 1:1 schlecht bedient. Weil er die bessere Mannschaft stellt, kämpferisch dagegen hält, hinten fast nichts zulässt und vorne durch Effizienz besticht. Cabral bringt die Basler in der 8. Minute mit einem feinen Lupfer in Führung. Es ist der Anfang einer weiteren magischen Nacht. Auch weil die Spanier erst bloss den Pfosten treffen und ihnen danach auch noch ein regulärer Treffer wegen Abseits aberkannt wird. Freis Treffer hingegen zählt. Es ist jener, der den FCB international überwintern lässt.
