Getafe, der Gegner des FC Basel in der Europa League, ist Spitze! Kein anderes Team begeht mehr Fouls als der Klub aus dem südlichen Vorort Madrids. 19 Mal pro Partie griffen die Spieler von Getafe in dieser Saison im Schnitt zu unerlaubten Mitteln. Das ist Liga-Spitzenwert. Schon letzte Saison war Getafe das Team, das mit Abstand am meisten foulte (642). Nicht nur in Spanien ist das ein Spitzenwert. Keine andere Mannschaft in Europas Top-5-Ligen begeht mehr Fouls. Der unfairste Spieler der laufenden Saison ist – wenig überraschend – Getafes Jaime Mata. 34 Mal in 9 Spielen griff Mata zu unerlaubten Mitteln.
Es sind meistens keine bösen Fouls. Vielmehr dienen sie dazu, den Spielfluss des Gegners zu unterbinden, den Rhythmus zu brechen. Hier ein Zupfer, dort ein leichtes Stossen. Kein Wunder sind Partien mit Getafe diejenigen, mit der kürzesten Netto-Spielzeit. «Keiner spielt gerne gegen Getafe», sagt beispielsweise Diego Simeone, der Trainer von Atletico Madrid, der selber mit allen Wassern gewaschen ist.
Dabei kann Getafe auch wunderbaren Konterfussball spielen. Schnell, gradlinig. Damit stürmte Getafe letzte Saison bis auf Platz 5 der Tabelle vor. Ein kleines Wunder. Vor drei Jahren dümpelte der Klub in den Niederungen der 2. Liga vor sich hin, als José Bordalás übernahm. Er hat den ungeliebten Klub in Spaniens Primera Division etabliert. Und wenn man ihm glaubt, dann wäre letzte Saison sogar noch mehr dringelegen: «Man liebt uns nicht, deswegen werden wir benachteiligt.» Die Champions League habe man nur deswegen um 2 Punkte verpasst, «weil uns im Spiel gegen Real Sociedad drei Elfmeter verweht wurden».