Die grösste Schmach bleibt Zwerg Lorenzo Insigne im Letzigrund vor dem Ankick erspart. Der nur 1,63 m grosse Napoli-Captain bekommt nicht – wie in Italien mittlerweile üblich – das grösste Einlaufkind mit auf den Weg. Bei Auswärtsspielen in der Serie A steht meist ein dickliches Kind vor dem Zwerg. Und verdeckt ihn. Erniedrigend.
Insigne, «Il Magnifico», der Grossartige, spielt gegen den FC Zürich bald gross auf. Und zwei Einheimische, die einen Kopf grösser sind, würden sich gerne verkriechen. Verteidiger Maxsö (1,85 m) spielt zurück auf Brecher. An sich kein Problem, falls der 1,96 m grosse Goalie den Ball gleich wegschlagen würde. Doch Brecher zögert, sein Pass wird zur Vorlage. Milik zu Insigne, der Zwerg trifft ins leere Tor. 1:0 für Napoli nach nur 12 Minuten.
Insigne hat auch beim zweiten Treffer seine Füsschen im Spiel. Insigne auf Malcuit, der Franzose zu Callejon. 2:0 nach 22 Minuten.
Als Achtjähriger wollte ein Trainer ihn nicht am Probetraining teilnehmen lassen. Das Zwergchen warf sich laut «11 Freunde» auf den Boden, fing auf Knopfdruck an, furchtbar zu kreischen.
«Es war dramatisch. Ich schmiss mich hin, tat, als würde ich draufgehen. Bis ein Trainer endlich sagte: ‹In Ordnung, dann lasst den kleinen Kerl für eine Minute mitmachen.›»
Napoli sagt Grazie. Insigne checkte im Letzigrund nach 68 Minuten aus.