Egal, wie die Stadien heissen und wie gross sie sind. Die YB-Fans verstehen es, sich Gehör zu verschaffen. Das war im Sükrü Saracoglu in Istanbul so, an der White Hart Lane in London oder im San Paolo in Neapel. Und das wird auch heute im Goodison Park, einem der ältesten Stadien der Welt mit Baujahr 1892, gegen Everton nicht anders sein.
«Unsere Fans waren schon bei Fenerbahce und Tottenham überragend», erinnert sich Scott Sutter, der schon damals, 2010, dabei war. «Auch an der Anfield Road. Manch ein Einheimischer war da völlig überrascht», sagt der Mann mit englischen Wurzeln.
2500 machten 2012 den Trip in den Nordwesten Englands mit, um YB sensationell 2:2 spielen zu sehen – Klubrekord! Sutter: «Verrückt, dass die Supporter so viel Zeit und Geld in die Hand nehmen, um bei dieser Ausgangslage nach Liverpool zu reisen.»
Diese ist bekanntlich schwierig. Nach dem 1:4 im Stade de Suisse muss YB bei Everton (ab 21.05 Uhr im Ticker) 4:0 gewinnen, um weiterzukommen. Oder 5:2. Oder 6:3. «Nur schon wegen der Fans müssen wir uns zerreissen», sagt Trainer Uli Forte. «Ja, wir sind geradezu zu einer guten Leistung verpflichtet.»
Schon die Fokker 100 der Air Greenland, der staatlichen grönländischen Fluggesellschaft, die Mannschaft und VIP-Gäste an die Mersey brachte, war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Ja, es bestand gar eine Warteliste.
Einige Fans nehmen 13 Stunden Zugfahrt auf sich. Wieder andere fliegen sogar nach Dublin, um dann per Fähre (!) nach Liverpool zu übersetzen. Da kann man nur sagen: Das muss wahre YBe sein!