Zürich, Swiss-Sport-Forum im Fifa-Museum. Bei einer Tagung treffen sich Schwergewichte der Fussball-Branche zu einem Symposium. Ob Weltmeister Paul Breitner, SFV-Präsident Peter Gilliéron («Hätten wir Schweden geschlagen, hätte es keine Doppeladler-Diskussionen gegeben»), Schwingerkönig Matthias Glarner oder Basel-Boss Bernhard Burgener.
Den denkwürdigsten Auftritt legt allerdings XXL-Manager-Legende Reiner Calmund hin. Er geisselt die Fussball-Bosse, welche den Kalender mit neuen Turnieren und Formaten überschwemmen. «Es reicht, meine Herren!», ruft er lautstark ins Publikum. Er führt die dürftigen TV-Zahlen der Nations-League-Spiele an und sagt, dass man ja nicht weiter ausbauen dürfe: «Auch wenn es ein paar Funktionäre in der Tasche juckt.»
Die Spieler seien nach der Saison «müde. Die sind aus Fleisch und Blut und Hirn. Die brauchen ihre Regeneration. Es darf nicht noch mehr geben!»
Calmund enerviert sich so sehr, dass er sich keuchend setzen muss. Es ist ein Kult-Auftritt. Die Lacher hat er auf seiner Seite, indem er die Öffentlich-Rechtlichen konsequent «Zwangs-Pay-TV» nennt: «Du zahlst, ob du willst oder nicht.»