Er war monatelang im Spital

Woran starb Köbi Kuhn (†76)?

Es ist im Herbst 2013, als eine Diagnose die Fussball-Schweiz schockt: Alters-Leukämie! Dass Köbi Kuhn diese Form von Blutkrebs hat, wird damals öffentlich. «Ich erhielt die Diagnose schon vor zweieinhalb Jahren», erzählt er im BLICK. Der ehemalige Nati-Coach unterzieht sich Chemotherapien, nachdem er immer schwächer wird: «Beim Treppensteigen fühlte ich mich, wie wenn ich den Kilimandscharo bezwingen müsste.»

Die erste Behandlung schlägt sofort an. Nach der ersten Chemo sind die weissen Blutkörperchen bereits wieder auf normalem Niveau. «Und auch mit den roten Blutkörperchen sollte bald alles wieder in Ordnung sein», erzählte Kuhn. Der Professor am Uni-Spital versicherte ihm, dass er an dieser Krankheit nicht sterben würde. «Er sagte, ich werde die Krankheit mit ins Grab nehmen.»

Kuhn: «Ich habe noch viel vor. Ich möchte schon noch ein bisschen leben.» Es sind gegen sechs Jahre, in denen Kuhn nochmals viel erleben darf. Nach dem Tod seiner Frau Alice 2014 verliebt er sich neu in Jadwiga, bereist die Welt. Von Peru über Argentinien bis nach Brasilien oder auf die Färöer Inseln. Er kann noch seine Autobiografie veröffentlichen.

Aber dann verschlechtert sich sein Gesundheitszustand. Zwischen vier und fünf Monaten sei er in verschiedenen Spitälern gewesen, erzählen Weggefährten. Lungen-Entzündung, Wasser auf der Lunge, Becken- und Fuss-Bruch, Wasser im ganzen Körper. Viele Untersuchungen.

Laut dem Universitäts-Klinikum Heidelberg kann bei Altersleukämie-Patienten «die Verminderung der gesunden weissen Blutkörperchen zu einer erhöhten Infekt-Anfälligkeit führen, zum Beispiel zu lange nicht abheilenden Halsentzündungen oder immer wiederkehrenden Atemwegs-Infektionen wie einer Bronchitis oder Lungenentzündung».

Am Ende konnte Köbis Körper nicht mehr. Am Ende versagt das Herz-/Kreislauf-System. Und die Schweiz verliert einen ihrer beliebtesten Bürger.