Endlich haben wir den Klassiker FCB – FCZ wieder
Es bebe der Cup!

300 Tage mussten wir ohne den Klassiker auskommen. Heute ist es wieder so weit. Dem Cup sei Dank. Bühne frei für das 251. Direktduell der Geschichte.
Publiziert: 02.03.2017 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:10 Uhr
Ewige Rivalen: Nie war der Klassiker grösser als in den 70er-Jahren. Odermatt (l.) im Duell mit Brunnenmeier.
Foto: Keystone
Michael Wegmann

FCB-Captain Matias Delgado freute sich schon im Trainingslager in Marbella wie ein kleiner Bub auf den Kracher im Cup-Viertelfinal gegen den FCZ. «Alle Basler vermissen diese Spiele.» So sehr, dass die Basler Brauerei Fischerstube gar ein «Ueli Forte Bier» für Aufsteiger lancierte. Sie schreibt: «Ein Prost auf den einzig wahren Schweizer Fussballklassiker!»

Heute, 300 Tage nach dem 3:2-Sieg des FCB im ­Letzigrund, heisst es wieder: FCB – FCZ!

BLICK hat in Zusammen­arbeit mit der FCZ-Datenbank und mit Angaben vom FCB ­einen Haufen Wissenswertes und Schräges zum Klassiker zusammengetragen.

Wussten Sie, dass...

Beste Feinde: Einst waren sie Freunde, nun haben sich Fischer und Canepa (r.) nichts mehr zu sagen.
Foto: WALTER BIERI

... sich FCB-Trainer Urs Fischer und FCZ-Boss Ancillo Canepa nicht mal mehr grüssen? Grund für den Zoff ist eine ­unkonventionelle Abmachung, die Jahre zurückliegt. Als Fischer im Januar 2013 Thun übernimmt, wird vereinbart, dass die Differenz zwischen seinem Lohn in Zürich (da wurde er 2012 entlassen) und seinem tieferen Gehalt in Thun, der FCZ bezahlt. Es endet in einem Vertragsstreit. Canepa stellt die Zahlungen ein. Die beiden gehen vor Gericht. Immerhin einigen sich die Anwälte der Streithähne aussergerichtlich. Fischer sagt damals: «Ich kann mir nicht mehr vorstellen unter dieser Führung zu arbeiten!» Seither gehen sich Canepa und Fischer konsequent aus dem Weg. Falls dies nicht geht, wie zuletzt an der SFL-Award-Night, schauen sie demonstrativ aneinander vorbei. Dabei war ihr ­Verhältnis einst innig: Bei ­Fischers Ernennung zum Trainer im Mai 2010 wurde er von Canepa als «einfachsten Personalentscheid meines Lebens»  gepriesen.

... dafür FCZ-Abwehrboss Alain Nef mit Fischer befreundet ist? Die ehemaligen FCZ-Teamkollegen gehen noch immer gemeinsam fischen. Nef sah übrigens gegen Servette seine 54. Gelbe Karte im FCZ-Dress. Damit liegt der Verteidiger an der Spitze der internen Rangliste – ex aequo mit ... Freund Fischer! Nef: «Meine waren nicht alle gerechtfertigt. Im Gegensatz zu denen von Urs!» Fischer lacht und kontert: «Ich habe viele wegen Reklamieren geholt. Alain, weil er jeweils zu spät war.»

... sich der FCB und der FCZ ­bisher 250 Mal gegenüberstanden? 114 Siege für den FCB, 77 für die ­Zürcher. Und 59 Mal endete das Spiel ohne Sieger.

Ex-Bebbi: Holte mit dem FCB drei Meistertitel: FCZ-Captain Yapi (r.).
Foto: SVEN THOMANN

... der spätere Nati-Captain Gökhan Inler zweieinhalb Jahre im FCB-Nachwuchs spielte? Er schaffte den Sprung zu den Profis nicht. Der Durchbruch gelang ihm erst nach ­einem Umweg über Aarau beim FCZ.

... das erste Duell am 29. November 1896 auf der Schützenmatte in Basel stattfand? Der FCB ist da drei Jahre alt, der FCZ knapp vier Monate. Der FCB gewinnt 1:0, der Torschütze ist nicht bekannt. Beim FCZ spielte Klubgründer Hans Gamper mit, der später auch den grossen FC Barcelona gründet.

... es in den 250 Direktduellen nur 12 Nullnummern gab? Auch heute wird es ­einen Sieger geben, spätestens im Penaltyschiessen.

... der erfolgreichste noch Ak­tive im Schweizer Fussball ein Physio ist? Er heisst Nicolas Unternährer, ist 43-jährig und beim FCB angestellt. In den letzten 11 Jahren holte er 10 Meistertitel. 3 mit dem FCZ (2006/07/09) und zuletzt 7 in Serie mit Basel. Warum verliess er 2009 den FCZ? «Ich hatte eine tolle Zeit in Zürich, wollte aber eine neue Herausforderung.» Unternährer ist in Laufenburg AG aufgewachsen, also quasi in der Mitte von Basel und Zürich. «Ich war als Bub immer Fan des FC Basel», sagt er.

... am 17. Oktober 1897 der FCZ in einem Test den FCB mit 7:3 deklassierte? Das bedeutet: Tor-Rekord im Klassiker bis heute!

Foto: FCZ-Museum

... der FCB 9 der insgesamt 17 Cup-Duelle, für sich entschied? Der FCZ könnte heute mit ­einem Sieg also ausgleichen.

... der Basler Jörg Stohler 40 Spiele gegen den FCZ im FCB-Dress absolvierte? Damit hat er eines mehr als Otto Demarmels und ist Spitzenreiter. Benjamin ­Huggel spielte 36 Mal gegen den FCZ, Scott Chipperfield und Erni Maissen je 35 Mal.

... Ike Shorunmu 1996 beim FCB mittrainiert und sogar ein Spiel absolviert hat? Der Goalie aus Nigeria erhielt in Basel jedoch keinen Vertrag. Daraufhin wurde der Spektakel-Keeper beim FCZ zum Superstar und zur Kultfigur.

Wussten Sie, dass der FCZ einst in den Farben des Erz-Rivalen aufgelaufen ist? 1968 trugen die FCZ-Stars wie Fritz Künzli (l.) und Köbi Kuhn (M.) Rot-Blau – das Heimtrikot war aus Seide!
Foto: FCZ-Museum

... ein Berner einst Basler war und dann Zürcher wurde? Bruno Berner (39) spielte in der Saison 2005/06 beim FCB, später arbeitete er fünf Jahre als Trainer im FCZ-Nachwuchs. Übrigens: Da ist noch ein Glarner, der eigentlich Berner ist und einst Zürcher war, jedoch nie Basler. Heute spielt Stefan Glarner beim FC Thun. 

... es 35 Menschen mit dem Namen Zürcher gibt, die in Basel leben? Dagegen nur 15  Leute mit dem Namen Basler in Zürich.

... der Knipser Raphael Dwamena von zwei Ex-FCB-Stars zum FCZ transferiert wurde? Die Zwillinge Philipp und David Degen sind seine Berater.

... das FCZ-Matchmagazin seinen Namen dem FCB verdankt? Die «93. Minute» erinnert an den 13. Mai 2006: Da entreisst der FCZ durch ein ­Filipescu-Tor zum 2:1 in der 93. Minute dem FCB im
St.-Jakob-Park den Titel. 

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