Es gibt Fussballer, die sind so aufregend wie ein Schluck Tee. Und es gibt Typen wie Benjamin Kololli. Die gehen vor Temperament fast in Flammen auf. Beim FCZ gehört der 27-jährige Offensivspieler zu den Aggressivleadern, auch in der Kosovo-Nati bringt er Emotionen rein, legt sich vor dem heutigen EM-Quali-Spiel gegen Montenegro mit FCB-Flügel Edon Zhegrova an.
Auf einem Video ist zu sehen, wie Kololli Zhegrova erst am Kragen packt und ihn danach durch die Gegend schubst. Zhegrova wehrt sich, schubst zurück, Mitspieler müssen die beiden Streithähne trennen.
Nach der Handgreiflichkeit liefert sich das Duo noch ein gestenreiches Wortgefecht. Bernard Challandes, der Schweizer an der Seitenlinie der Kosovaren, agiert als Schlichter, fordert eine Aussprache zwischen den beiden, mittlerweile haben sich Zhegrova und Kololli wieder lieb.
Montagabend gegen Montenegro
Konsequenzen hat der Zoff keine. Weil Challandes selbst ein heissblütiger Typ ist und weiss, dass Emotionen zum Fussball dazugehören.
Auch am Montagabend werden die Kosovaren geladen sein, wenns um 20.45 Uhr gegen Montenegro geht. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf die zweitplatzierten Tschechen, nur ein Sieg hält den Kosovo noch im Rennen um einen direkten Quali-Platz. Dann würde die Challandes-Elf bis auf einen Punkt an den direkten Konkurrenten heranrücken, mit drei Punkten im Direktduell am 14. November würde man die Tschechen sogar überholen.
Es wäre eine Sensation für ein Land, das erst seit März 2016 Fifa-Mitglied ist.
Kololli ist übrigens nicht der einzige Zürcher Spieler, der während der Nationalmannschafts-Pause nicht-fussballerisch von sich reden macht. So fliegt am Sonntagabend FCZ-Spieler Denis Popovic bei der Niederlage gegen Österreich nur zehn Minuten nach seiner Einwechslung wieder mit Rot vom Platz.