Die Vorfreude von Nati-Trainer Murat Yakin (49) auf das Duell mit dem EM-Titelverteidiger ist riesig. «Aber wir dürfen uns nicht zu sehr auf den Gegner fokussieren. Der Gegner muss sich auch über uns Gedanken machen», so der Nati-Coach. Der Druck in der K.o.-Phase sei ein ganz anderer, deswegen sei auch die mentale Vorbereitung wichtig. «Aber wir haben genug Erfahrung und Qualität, um zu bestehen.»
Die Auftritte der Italiener in diesem Turnier waren bislang zwiespältig. Nur dank eines Last-Minute-Treffers gegen Kroatien sicherten sich die Italiener Platz 2 in der Gruppe und die sichere Qualifikation für die Achtelfinals. «Sie sind unberechenbar und können mehrere Systeme spielen», sagt Yakin. Dasjenige der Nati hingegen sitzt. Mit dem auf dieses Jahr geänderte 3-4-2-1-System ist die Schweiz 2024 in sieben Spielen noch ungeschlagen.
30 Jahre seit letztem Sieg
Auch deshalb sagt Mittelfeldspieler Fabian Rieder (22). «Ich würde niemals sagen, dass wir besser sind als Italien. Aber wir müssen uns nicht verstecken. Wir haben eine starke Mannschaft und viel Selbstvertrauen.» Der Berner, der für Yakin auch gegen den dreifachen Europameister zu einer Option in der Startaufstellung werden könnte, erwartet ein «interessantes Spiel».
Allein historisch bedingt ist Italien zu favorisieren, der letzte Schweizer Sieg gegen die Squadra Azzurra liegt mehr als 30 Jahre zurück, als die Nati dank eines Treffers von Marc Hottiger in Bern 1:0 gewann. «Wir sind gerne in der Rolle des Aussenseiters», sagte Yakin bereits am Sonntag nach dem Spiel gegen Deutschland (1:1). Es ist die Rolle, die der Nati liegt.