«Wir sind nur noch Mittelmass!»
Jetzt spricht Urs Meier über unser Schiri-Problem

Eine weitere Endrunde ohne Schweizer Unparteiische steht an. Der ehemalige Spitzen-Ref Urs Meier (56) kennt die Gründe.
Publiziert: 16.12.2015 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 14:15 Uhr
Urs Meier fordert Profi-Schiedsrichter.
Foto: Walter Keller
Von Tobias Fankhauser

18 Schiri-Teams werden von der Uefa für die EM 2016 aufgeboten. Nicht eines davon kommt aus der Schweiz.

Wie schon an der EM 2012 und der WM 2014 werden in Frankreich also keine Schweizer Unparteiischen im Einsatz stehen.

Ein Umstand, der Ex-Spitzen-Schiri Urs Meier ziemlich stört. «Wir sind nur noch Mittelmass. Wir brauchen endlich eine Professionalisierung», macht der 56-Jährige seine Meinung klar.

Seine Forderung ist nicht neu. Immer wieder wird bei uns der Wunsch nach Profi-Schiedsrichtern geäussert.

«Man muss sich Ziele setzen; Wer soll wann an einer Endrunde pfeifen? Dabei muss man sich auf zwei bis drei Schiedsrichter beschränken und diese gezielt fördern. Die Situation momentan ist definitiv nicht unser Anspruch! Unser Minimalziel müssen Champions-League-Spiele sein», fährt Meier fort.

Insgesamt sei das Schiedsrichterwesen in den letzten Jahren zwar schwieriger geworden. Dementsprechend müsse man aber auch mehr investieren.

«Wir haben uns zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht. Wir haben die Situation verschlafen und auf das Prinzip Hoffnung gesetzt. Das reicht einfach nicht!»

Der Ruf nach einem Profi-Schiedsrichter-Modell ist auch für SFV-Schiri-Boss Cyril Zimmermann nicht neu.

Seine Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen. Zimmermann sagt: «Erstens haben wir nur begrenzte finanzielle Möglichkeiten. Und zweitens greift bei den Schweizern immer der Aspekt der Sicherheit. Heisst: Nur wenige wären bereit, dieses finanzielle Risiko einzugehen. Dementsprechend schwierig wäre es auch, jemanden zu finden, der gleichzeitig die geforderte Qualität und diese Risiko-Bereitschaft mitbringt.»

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