Fünf Hochkaräter hat er gegen Albanien versiebt, gestern geht’s für U17-Weltmeister Haris Seferovic im gleichen Stil weiter. Der Stürmer, der Eintracht Frankfurt mit seinem goldenen Tor vor dem Abstieg rettete, sorgt auch gestern für Kopfschütteln.
In der 6. Minute spielt ihn Dzemaili frei, Seferovic hat im Strafraum der Rumänen genug Zeit, den Ball vom linken auf den rechten Fuss zu legen. Doch er verschiesst unbedrängt. Es wäre das 1:0 gewesen.
In der 16. Minute wird Seferovic von Shaqiri schön freigespielt. Er schiesst allein vor Rumäniens Goalie, trifft nur Tatarusanus Fuss.
Statt 2:0 gibt’s nur zwei Minuten später Elfmeter für Rumänien. 0:1!
Coach Vladimir Petkovic sagt, ohne Einzelkritik zu machen: «Diese Chancen müssen wir machen.»
Nach 63 Minuten ersetzt er den glücklosen Seferovic durch Breel Embolo. Und der 19-Jährige wirbelt gleich die rumänische Abwehr durcheinander.
Was sagt Seferovic zu seinem erneuten Scheitern vor dem Tor? Nichts. Er läuft in der Mixed Zone im Parc des Princes wortlos an allen Medienvertretern vorbei.
Worte findet dafür Spielmacher Granit Xhaka, gestern zum zweiten Mal zum «Man of the Match» gekürt. «Was soll ich sagen, wenn man aus so vielen Chancen kein Tor macht? Wir haben vier Chancen kreiert. Wir hätten führen müssen, leider gelingen uns die Tore nicht. Es fehlt uns der letzte Wille, die Genauigkeit. Aber die Reaktion der Mannschaft nach dem 0:1 war super. Wir haben gekämpft, waren solidarisch. Das soll auch das Motto gegen Frankreich sein.»
Gegen den Gruppenfavoriten geht’s am Sonntag in Lille. Erhält Chancentod Seferovic noch eine dritte Chance? Kaum anzunehmen. Mit Eren Derdiyok und Breel Embolo hat Petkovic zwei Alternativen, die auf ihren ersten Einsatz von Beginn weg brennen.