Er trug 20 Mal das Trikot der polnischen Nationalmannschaft, hat in der Schweiz (u.a. Luzern und Aarau) gespielt und später als Trainer gearbeitet. Ryszard «Koko» Komornicki (56) kennt den polnischen und den schweizerischen Fussball wie kein Zweiter. Und er macht unserer Nati Mut: «Polen hat spielerisch weniger Klasse als die Schweiz. Die Polen leben von der Disziplin, von ihrer kompakten Abwehr. Das Spiel der Polen ist bisher nicht sehr souverän. Ein weiteres Problem ist, dass die Tiefe im Kader fehlt. Von der Bank kommt nicht viel.» Dann hält Koko kurz inne: «Aber wehe, wenn Lewandowski der Knoten platzt. Er ist ein Weltklassestürmer. Alle erwarten, dass er trifft.»
Ex-Profi Reto Gertschen (u.a. YB, Sion) arbeitet als U20-Natitrainer des SFV und hat im Auftrag von Vladimir Petkovic die Polen beobachtet: «Das ist ein solider Gegner. Polen wurde in einer starken Gruppe Zweiter, ohne ein einziges Tor kassiert zu haben. Das sagt alles!»
Es sei nicht zu erwarten, dass die Polen derart passiv auftreten wie in der 1. Halbzeit gegen die Ukraine. Gertschen: «Da gabs ein paar kleine Umstellungen im Team und im System.»
Über Lewandowski sagt Gertschen: «Er zieht automatisch mehrere Gegenspieler auf sich. Das öffnet Räume für andere, was auch gefährlich ist.»
Auch Aleksandar Prijovic (26) kennt die Polen bestens. Der Ostschweizer spielt seit einem Jahr beim polnischen Double-Sieger Legia Warschau. «Die Schweiz muss sich auf harte Duelle gefasst machen. Die Polen sind kämpferisch wirklich stark», sagt Prijovic.
Prijovics Legia-Teamkollegen Artur Jedrzejczyk und Michal Pazdan sind in der Abwehr gesetzt. Prijovic schmunzelt und sagt: «Ich kann leider nicht ihre Schwächen verraten, sonst bekomme ich Probleme mit meinem Arbeitgeber. Nur so viel: Sie sind beide zweikampfstark. Pazdan hat ein sehr gutes Timing. Jenza spielt sehr aggressiv.»
Fazit: Die Schweiz hat gute Chancen gegen die Polen. Spion Gertschen: «Mir sind schon zwei, drei Dinge aufgefallen, die man ausnützen kann. Die Schweiz muss eine grosse kollektive Leistung erbringen. Aber wir haben unsere Chance. Polen ist machbar!»