Uefa-Präsident Ceferin verspricht
«Alle EM-Spiele finden vor Fans statt»

Obwohl die Corona-Infektionszahlen in vielen europäischen Ländern erneut steigen, will die Uefa die EM 2021 wie geplant in zwölf Städten und mit Fans durchführen. Die Gastgeber sollen sich gar verpflichten, Fans ins Stadion zu lassen.
Publiziert: 17.03.2021 um 19:05 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2021 um 11:22 Uhr
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Am Dienstag gibt Uefa-Präsident Aleksander Ceferin bekannt, dass die Uefa die EM 2021 wie geplant in 12 Städten und mit Zuschauern durchführen will.
Foto: AFP
Tim Haag

Die Botschaft von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin ist eindeutig. «Die Option, dass irgendein Spiel der EM ohne Fans ausgetragen wird, ist vom Tisch», legt sich der Slowene im Interview mit Sky fest. Die Botschaft an die zwölf Gastgeber-Städte ist damit klar: Unabhängig von der jeweiligen Corona-Lage muss überall garantiert werden, dass Zuschauer ins Stadion können.

Jenen Austragungsorten, die dieser Forderung nicht nachkommen können, droht Ceferin unmissverständlich mit dem EM-Aus. «Die ideale Variante ist, in allen zwölf Ländern zu spielen. Aber es ist möglich, dass das Turnier in zehn oder elf Ländern gespielt wird, wenn einige Länder die Bedingungen nicht erfüllen», sagt der Uefa-Boss der kroatischen Zeitung «Sportske Novosti».

Der Grund für diese Kompromisslosigkeit ist wohl relativ simpel: Die Uefa rechnete ursprünglich mit rund 2,3 Milliarden Franken Umsatz – und bei früheren Turnieren stammte jeweils ein Viertel des Umsatzes vom Verkauf von Eintrittskarten.

Noch keine Besserung in Sicht

Bis 5. April haben die zwölf planmässigen Gastgeber Zeit mitzuteilen, wie viele Zuschauer sie in ihre Stadien lassen werden: 100 Prozent der Kapazität, 50 bis 100 Prozent, ein Drittel oder eben gar keine. Nicht unwahrscheinlich, dass gleich mehrere Austragungsorte wegen der Vorgaben örtlicher Gesundheitsämter keine Garantie aussprechen können und somit ihr EM-Aus besiegeln. In München beispielsweise sind noch keine Fans an den Spielen erlaubt, und die steigenden Fallzahlen in Deutschland lassen innerhalb nützlicher Frist auch keine Lockerungen erwarten.

Dazu kommt die unvorhersehbare Entwicklung der Pandemie, die eine frühzeitige Planung der Ticketverkäufe schwierig macht. So verweist man in Schottland zum Beispiel auf die Planungsunsicherheit, obwohl am Austragungsort Glasgow wenn irgendwie möglich festgehalten werden soll. Auch im spanischen Bilbao soll im Juni Fussball gespielt werden, doch ist auch dort die Sieben-Tage-Inzidenz des Virus noch viel zu hoch, um Publikum im San-Mamés-Stadion zuzulassen.

Gut möglich, dass Ceferins optimistische Schätzung von zehn bis zwölf teilnehmenden Städten weit gefehlt ist und mehrere Austragungsorte ausfallen. In diesem Fall würde England nur zu gerne in die Bresche springen und zusätzliche Spiele austragen: «Wir wären froh, zu helfen», sagt Mark Bullingham, Geschäftsführer des englischen Fussballverbands FA, gegenüber BBC. Die Wembley-Arena in London ist mit sieben Spielen inklusive Final und Halbfinal ohnehin schon der wichtigste Austragungsort der EM, da würden ein paar Spiele mehr keinen Unterschied mehr machen. (tim)

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