Gomez über deutsche Abschluss-Schwäche
«Die Tore heben wir uns für die nächsten Spiele auf»

Eigentlich ist es stark, was Deutschland im Spiel gegen die Nordiren zeigt. Nur im Abschluss, da zeigt sich der Weltmeister wenig effizient.
Publiziert: 21.06.2016 um 19:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:05 Uhr
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Gomez macht in der 29. Minute das 1:0 für Deutschland.
Emanuel Gisi

Das Spiel: Diese Partie ist nie ein Duell auf Augenhöhe. Deutschland schnürt die bemitleidenswerten Nordiren von den ersten Minute an in deren Hälfte ein. Es geht Schlag auf Schlag: Thomas Müller vergibt in der 7. Minute die erste Riesenchance, als er alleine vor Michael McGovern scheitert. Nach zehn Minuten ist es Mesut Özil, der den Ball nicht am nordirischen Schlussmann vorbeibringt. Und in der 12. Minute kann Götze die Vorarbeit von Khedira nicht verwerten. Danach kurzes Durchatmen, bis die Deutschen wieder nachsetzen: Müller schiesst nach sehenswertem Direkt-Zusammenspiel von Kimmich und Gomez nur knapp vorbei (23.). Wenig später köpfelt Müller spektakulär an den Pfosten (27.). Erst nach einer halben Stunde die Erlösung durch Mario Gomez. Einen zweiten Treffer können die Deutschen aber nicht nachlegen. Weil Müller, schon wieder vergibt der Bayern-Stürmer, nur die Latte trifft (34.). In der zweiten Hälfte zeigt sich das gleiche Bild: Götze vergibt in der 52. und 53. beste Gelegenheiten. Danach nehmen die Deutschen den Fuss etwas vom Gas, kommen seltener gefährlich zum Abschluss. In Gefahr geraten sie trotzdem nie.

Die Tore:
29. Minute, 0:1: Neuling Kimmich fängt den Ball ab, spielt den einfachen Pass auf Özil. Der deutsche Regisseur läuft mit dem Ball durchs Mittelfeld, lanciert Thomas Müller. Der Bayern–Angreifer legt auf Mario Gomez zurück, der den Ball humorlos im Netz versenkt.

Der Beste: Michael McGovern. Der Keeper der Nordiren hält seine Mannschaft gegen den übermächtigen Weltmeister bis zum Schluss im Spiel. Ohne ihn machen die Deutschen aus ihren Riesenchancen locker vier oder fünf Tore. Für alle Sportchefs auf Torhütersuche: Der Goalie Nordirlands (zuletzt bei Hamilton in der schottischen Premier League) ist noch ohne Vertrag für die nächste Saison.

Der Schlechteste: Gareth McAuley. Der nordirische Innenverteidiger kommt praktisch nicht in die Partie, gewinnt weder in der Luft noch am Boden Zweikämpfe.

Das gab zu reden: «Götze oder Gomez?», fragt sich Fussball-Deutschland vor dem Gruppenspiel gegen Nordirland. «Warum das eine tun und das andere lassen?», fragt Bundestrainer Jogi Löw zurück und bringt sowohl Mario Gomez als auch Mario Götze. Dazu spielt hinten rechts Joshua Kimmich. Draxler und Höwedes müssen stattdessen auf die Bank. Und die Massnahmen von Löw zahlen sich aus: Deutschland drückt Nordirland von Beginn weg an die Wand, lässt den Briten keine Chance. Am Ende hat die Löw-Truppe 71 Prozent Ballbesitz, gibt 26 Schüsse ab. Jetzt muss die DFB-Elf einfach effizienter werden. Immerhin verspricht Torschütze Gomez: «Die Tore heben wir uns für die nächsten Spiele auf.» Und die Nordiren? Die bringen zwei Bälle in Richtung von Manuel Neuer. Einer kommt dabei aufs Tor.

So gehts weiter: Deutschland trifft als Gruppenerster auf den Dritten der Gruppe A, B oder F: Also auf Albanien, die Slowakei, Ungarn, Österreich, Island oder Portugal. Die Nordiren sind als Gruppendritter eine Runde weiter. Für die Schweizer Fans die wichtigste Neuigkeit: Die Nati trifft am Samstag auf Polen, den Zweiten der Gruppe C.

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