Es ist eine geballte Ladung an Symbolik mit denen die Nati-Stars an diesem Mittwoch im Grand Resort in Bad Ragaz einfahren. Xherdan Shaqiri braust nach der Landung aus Liverpool mit dem Lamborghini Urus (650 PS) vor und streckt seinen Daumen ins Blitzgewitter der Kameras.
Haris Seferovic hat sich nach dem Flug aus Lissabon in seinen Porsche Panamera (570 PS) gesetzt und lässt vor dem Luxushotel den Motor knattern. Musik in den Ohren aller Autofans ist auch die Ankunft von Steven Zuber, der von Frankfurt aus mit dem Ferrari GTC Lusso (690 PS) vorfährt.
Etwas weniger spektakulär – und erst im zweiten Anlauf auffallend – ist der Auftritt von Granit Xhaka. Der Captain kommt treu den Sponsoren mit einem schlichten Volkswagen, trägt aber einen knallroten Puma-Anzug mit weissen Streifen.
Drei Spieler müssen gehen
Über dem Eingangsportal flattern fünf Schweizer Fahnen und auf dem Dach des Grand Resorts steht in fetten Lettern: «Everything is going to be alright». Zu deutsch: «Alles wird gut» – ein schöner Spruch für alle Skeptiker, die der Nati den Viertelfinal-Einzug auch dieses Jahr nicht zutrauen.
Frei von Zweifel sein muss Vladimir Petkovic, wenn er bis am Dienstag sein Euro-Kader von 29 auf 26 Spieler reduziert – die beiden Neulinge Dan Ndoye (Nizza) und Andi Zeqiri (Brighton) wohl wieder verabschiedet und sich auch noch von einem der vier Goalies trennen muss.
Nebst der Nummer 1 Yann Sommer, der sich an diesem Vormittag ganz leise im Elektroauto VW ID.4 präsentiert, buhlen Yvon Mvogo (Eindhoven) und Gregor Kobel (Stuttgart) mit Jonas Omlin (Montpellier) um die Gunst des Nationaltrainers.
11 Gorillas vor dem Hotel
Zumindest die Golf-Ausrüstung im Gepäck von Omlin verrät, dass der ehemalige FCB-Goalie damit rechnet, in den nächsten zwei Wochen den 18-Loch-Kurs von Bad Ragaz mehr als einmal zu bestreiten. «Mal schauen, wie oft ich zum spielen komme», sagt er und lacht den Gepäckträger des Hotels an.
Dabei wäre das Green mit Blick auf die Bündner Herrschaft nur einen Steinwurf vom Fünf-Sterne-Haus entfernt. Der kurze Weg führt dabei an der nächsten Symbolik vorbei: Elf schwarze Gorillas, fünf Meter gross und von Kopf bis Fuss furchteinflössenden. Eine tierische Botschaft: Elf Gorillas sollt ihr sein! Zum Glück sind es nicht 12, sonst wäre es nicht nur für Petkovic ein postapokalyptischer Film.