Natürlich ist der Rundumschlag von Granit Xhaka nach dem 2:2 am Samstag im Kosovo auch am Dienstag in Sion noch das vorherrschende Thema.
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Die Nati-Fans sind vor dem Spiel gegen Andorra gespaltener Meinung: «Ein solcher Rundumschlag hat nichts in der Öffentlichkeit verloren», sagen die einen, «alles halb so wild», die anderen. Viele meinen auch einfach schlicht: «Typisch Xhaka. Er ist sehr emotional.»
Für Huggel ists keine Lappalie
SRF-Experte Beni Huggel tut die ganze Angelegenheit nicht als Lappalie ab. Kurzfristig habe Murat Yakin diese Angelegenheit gut moderiert, sagt er. Doch man müsse das Ganze aufarbeiten, so Huggel weiter. Er glaubt, dass Xhaka mit seiner Larifari-Kritik nicht nur die letzten Tage angesprochen hat. «Ich denke, dass sich das schon länger hinzieht.»
SRF-Moderator Rainer Maria Salzgeber stellt fest, dass sich Xhaka so einen Rundumschlag anscheinend erlauben könne. «Er weiss, dass er so eine mächtige Position hat, weil er ein so guter Spieler ist.»
Ruefer hält sich zurück
Kommentator Sascha Ruefer begrüsst die TV-Zuschauer mit den Worten: «Etwas muss man der Nationalmannschaft lassen: Man weiss, wie man einem an sich bedeutungslosen Spiel Brisanz verleiht. Der Hahnenkampf zwischen Xhaka und Yakin macht diese Partie bedeutungsschwanger.»
Man ist gespannt, was er zum Zwist zwischen Xhaka und Yakin zu sagen hat. Normalerweise hält er sich ja nicht mit seiner Meinung zurück, diesmal jedoch schon: «Es fällt schwer, die ganze Angelegenheit einzuordnen. Aber offensichtlich läuft der Motor nicht rund.»
Das Brisanteste, was in dieser Angelegenheit von der Kommentatorenkabine kommt, tönt so: «Die Augen sind auf Xhaka gerichtet. Wer sich so weit aus dem Fenster lehnt, der muss liefern können.»
Tor und Assist von Xhaka
Xhaka liefert dann. In der 49. Minute gibt er den Assist zum erlösenden 1:0 von Itten und in der 84. Minute trifft er selbst zum 2:0. «Damit hat er geliefert», sagt Ruefer dann.
Xhaka jubelt, hält sich den Finger vor den Mund. 3:0 heissts am Ende, obwohl die Nati gegen das Andorra-Bollwerk lange Mühe hat. Ruefer sagt es so: «Am Samstag war kein Tempo drin. War man im Kosovo mit dem Velo unterwegs, ist das hier zumindest ein E-Bike.»
Das E-Bike reicht gegen den Fussball-Zwerg. Damit ist die Schweiz souveräner Tabellenführer in der EM-Qualifikation. Gründe, in den nächsten Wochen über die Bücher zu gehen, gibts dennoch.