«Ein magisches Spiel für Murat Yakin»
1:31
Blick-Sportreporter:«Ein magisches Spiel für Murat Yakin»

So ticken unsere EM-Gegner
Krise beim DFB – Schotten mit weltberühmten Fans

Die Auslosung in Hamburg brachte der Schweiz ein höchst interessantes Trio als EM-Gegner. Das musst du über Deutschland, Ungarn und Schottland wissen.
Publiziert: 02.12.2023 um 22:24 Uhr
|
Aktualisiert: 03.12.2023 um 08:34 Uhr
1/4
Bei Deutschland – hier Gündogan (links) und Kimmich – stimmt noch vieles nicht.
Foto: imago/Moritz Müller

Deutschland

EM-Gastgeber, Vierfach-Weltmeister, Dreifach-Europameister, eine der ganz grossen Fussballnationen und endlich unser Gegner an einem grossen Turnier: Deutschland. Doch von Sommermärchenstimmung ist im grossen Kanton wenig zu spüren. Die Krise der DFB-Elf dauert seit längerem an. An den beiden vergangenen Weltmeisterschaften das schmachvolle Out schon in der Gruppenphase, dazwischen das ebenso enttäuschende Ende an der EM im Achtelfinal.

Die Negativentwicklung unter Trainer Hansi Flick (58) war für die Verbandsbosse mit der Heim-EM im Blickfeld derart besorgniserregend, dass Flick als erster Coach der DFB-Geschichte vorzeitig entlassen wurde. Nun ist Julian Nagelsmann an der Seitenlinie der Hoffnungsträger, der mit 36 Jahren schon Bayern und das Nationalteam führte. Doch nach ermutigendem Start harzt es aber auch unter Nagelsmann, zuletzt gibts eine Niederlage im Test gegen die Türkei. Und das trotz renommierten und hochdekorierten Weltspielern wie Thomas Müller, Joshua Kimmich, Leroy Sané, Ilkay Gündogan, Antonio Rüdiger und Kai Havertz. Womöglich kommt auch bald Manuel Neuer wieder dazu.

Letzte Begegnung an einem Turnier mit der Schweiz? 1966 an der WM.

Bilanz gegen die Schweiz: 53 Spiele: 9 Siege, 8 Remis, 36 Pleiten

Grösster Star: Ilkay Gündogan (33, Mittelfeld, Barcelona)

Das heisse Talent: Florian Wirtz (20, Mittelfeld, Leverkusen)

Trainer: Julian Nagelsmann (36, seit 2023)

Weltrangliste: Rang 16

Schottland

Es sind die vielleicht berühmtesten Fussballfans der Welt: die Tartan Army aus Schottland. So nennen sich die Tausenden von Schotten, die an jedes Spiel mitreisen. An eine EM sowieso. Sie tragen Kilt, trinken enorme Mengen Bier und sind per Definition friedlich und fröhlich. Kurz: Wo Schottland spielt, ist die Stimmung fantastisch.

Die Schweiz kennt das noch vom vergangenen Duell mit den Schotten an einem grossen Turnier. An der EM 1996 gabs für die Nati eine bittere Niederlage in der Gruppenphase. Die Tartan Army feierte. An einer WM sind die Dudelsäcke schon seit 1998 nicht mehr gesehen, zuletzt für die Endrunde in Katar scheiterte Schottland erst in den Playoffs an der Ukraine.

Bei der EM geht nun mit dem aufgestockten Feld wieder etwas: Schottland ist nach der starken Quali, mit nur einer Niederlage gegen Gruppensieger Spanien, zum zweiten Mal in Folge an einer Euro dabei.

Dass Schottland als Teil von Grossbritannien ein eigenes Nationalteam stellt, ist übrigens ein Zugeständnis ans Mutterland des Fussballs, weil dort von Anfang an Schottland und England eigene Ligen und folglich auch eigene Nationalteams hatten.

Bilanz gegen die Schweiz: 16 Spiele: 8 Siege, 3 Remis, 5 Niederlagen

Grösster Star: John McGinn (29, Mittelfeld, Aston Villa)

Das heisse Talent: Nathan Patterson (21, Abwehr, Everton)

Trainer: Steve Clarke (60, seit 2019)

Weltrangliste: Rang 36

Ungarn

Das Land war einst eine ganz grosse Nummer im Weltfussball und spielte bei der letzten WM vor dem 2. Weltkrieg und bei der ersten danach jeweils im WM-Final. Die goldene Elf um Ikone Ferenc Puskas war in den 50er-Jahren jahrelang ungeschlagen und war eigentlich 1954 der logische Weltmeister. Doch Aussenseiter Deutschland holte beim Wunder von Bern den Titel.

Doch der damals kommunistische Staat verlor noch lange vor der Wende den Anschluss zur Weltspitze. Ab 1986 war Ungarn mehrere Generationen lang nicht mehr an einem grossen Turnier dabei, versank im Mittelmass. Auf die EM 2016 gelang die Rückkehr auf die grosse Bühne, nun ist Ungarn 2024 das dritte Mal in Folge an der Euro dabei. Die Quali diesmal? Total überzeugend, Ungarn wurde ungeschlagen Gruppensieger. Die ungarischen Fans folgen dem Team um Captain Dominik Szoboszlai (23) zahlreich, grössere Teile der Fanszene gelten aber als nationalistisch und fallen wiederholt mit homophoben und rassistischen Aktionen auf. Letztes Duell an einem Turnier mit der Schweiz? An der WM 1938, Ungarn gewann 2:0.

Bilanz gegen die Schweiz: 46 Spiele: 11 Siege, 5 Remis, 30 Niederlagen

Grösster Star: Dominik Szoboszlai (23, Mittelfeld, FC Liverpool)

Das heisse Talent: Milos Kerkez (20, Abwehr, Bournemouth)

Trainer: Marco Rossi (59, It, seit 2018)

Weltrangliste: Rang 27

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?