Sieg in der Verlängerung gegen Frankreich
Portugal trotz Ronaldo-Drama zum ersten Mal Europameister!

Im EM-Final 2016 fällt das erste und einzige Tor erst in der Verlängerung. Einwechselspieler Eder schiesst Portugal ins Glück. Frankreich versinkt im Tal der Tränen.
Publiziert: 10.07.2016 um 23:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:32 Uhr
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Die Portugiesen feiern ...
Foto: Reuters
Silvan Haenni

Das gab zu reden:
Der Schock ereignet sich bereits in der 8. Minute. Portugals Gallionsfigur Cristiano Ronaldo wird von Dimitri Payet hart aber ungeahndet von den Beinen geholt – und verletzt sich dabei. Verzweifelt lässt sich «CR7» am linken Knie pflegen, macht auch vorerst noch ein bisschen weiter. In der 23. Minute ist dann aber definitiv Schluss. Unter Tränen lässt sich der Real-Star auswechseln.

Das Spiel:
Portugal also früh ohne seinen Leader. Dennoch lässt sich der EM-Finalist von 2004 von der weiterhin ruppigen Gangart der «Équipe Tricolore» nicht beeindrucken und bietet dem Favoriten die Stirn. Auch einige gute Abschlüsse schauen dabei heraus, doch die besseren Möglichkeiten haben die Franzosen. Allen voran Antoine Griezmann. Zweimal scheitert er per Kopf nur ganz knapp: In der 10. Minute rettet Portugal-Goalie Rui Patricio mirakulös, in der 66. Minute nickt er das Leder nur wenige Zentimeter über das Tor. Auch Olivier Giroud und Moussa Sissoko können Portugals Schlussmann aus bester Position nicht überwinden. Und als Rui Patricio dann in der Nachspielzeit von Joker Gignac bezwungen wird, rettet der Pfosten. Die EM wird also um 30 Minuten verlängert – und da brennt es plötzlich vor dem französischen Kasten. Zuerst scheitert Einwechselspieler Eder per Kopf (104.), dann klatscht Guerreros Freistoss (108.) an die Latte. Doch Eder scheint Blut gerochen zu haben. Eine Minute später fasst er sich ein Herz, lässt den sonst so souveränen Koscielny einfach stehen und trifft hinein ins Glück! Portugal ist zum ersten Mal Europameister, Frankreich versinkt im Tal der Tränen!

Das Tor:
1:0, 109. Minute | Eder schüttelt erst Koscielny ab und erwischt dann Hugo Lloris mit einem präzisen Distanzschuss.

Der Beste:
Rui Patricio. Der portugiesische Goalie ist der sichere Rückhalt und zeigt mehrere ganz starke Parade. Ohne ihn hätte es Portugal nicht in die Verlängerung gereicht.

Der Schlechteste:
Dimitri Payet. Zu Beginn der EM noch der Star im Team von Didier Deschamps, fällt er im Final eigentlich nur durch das harte Einsteigen gegen Ronaldo auf – und wird nach blassen 58 Minuten durch Kingsley Coman ersetzt.

Statistik:
Trost für den verlorenen EM-Final. Der nimmermüde Antoine Griezmann holt sich den «Goldenen Schuh». Mit insgesamt sechs Toren (zuletzt zwei im Halbfinal gegen Deutschland) sichert sich der Atletico-Star den Titel als Torschützenkönig. Übrigens: Der EM-Final ist «Griezis» 70. Pflichtspiel in dieser Saison, so viele Ernstkämpfe hat sonst keiner in den Knochen.

So gehts weiter:
Fussball-Pause ist angesagt! In zwei Wochen gehts weiter, wenn am 23./24. Juli der Saisonstart in der Super League über die Bühne geht.

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