Adam Owen (35) kommt diesen Sommer nicht mehr aus dem Feiern heraus. Im Mai der Aufstieg aus der Promotion in die Challenge League mit Servette. Jetzt der Höhenflug mit Wales an der EM! In Genf ist Owen Assistent von Trainer Anthony Braizat (38). In Frankreich ist der Waliser als Fitnesscoach im Staff. «Es ist fantastisch, ein Wahnsinn», sagt Owen zu BLICK. «Wir haben uns erhofft, weiterzukommen. Aber Wales als Gruppensieger? Das ist einfach unfassbar!»
Zu Servette kam Owen vor zwei Jahren mit dem damaligen Trainer Kevin Cooper, blieb trotz Zwangsabstieg und Coopers Wechsel zu Wil in Genf. Mit Servette ging es letzte Saison gegen Breitenrain oder Tuggen – jetzt hat er Real-Superstar Gareth Bale im Team. «Bale ist ein unglaublich netter Kerl», sagt Owen, «hat null Allüren und ist in jedem Bereich ein Vollprofi. Ein Vorbild für alle. Mit Boys wie ihm oder Ramsey zu arbeiten, ist perfekt.»
Owen kennt Bale schon lange. Er ist seit sieben Jahren Wales-Fitnesscoach, weil er jung neben dem Spielfeld Karriere machte. Er baute die renommierte Glyndŵr Football Academy in seiner Heimatstadt Wrexham mit auf, selbst Grössen wie Ex-Goalie Jens Lehmann absolvieren die Trainerausbildung dort.
Ein junger Trainer mit Doktortitel
Owen macht mit 29 Jahren seine Uefa-Pro-Lizenz, ist einer der jüngsten Inhaber des höchsten Trainerdiploms aller Zeiten. Schon mit 32 bekommt er seinen Doktor-Titel in Sportwissenschaft. Als Fachmann für moderne Trainingsmethoden und Verletzungsvorbeugung arbeitete der Servette-Assi auch schon für Sheffield Wednesday, für die Glasgow Rangers in der Ära mit dem Uefa-Cup-Final 2008 und Sheffield United.
Dann der Wechsel nach Genf mit Frau und zwei Kindern. Dr. Owen sagt: «Wenige britische Trainer wagen den Sprung ins Ausland. Ich will bewusst diese Erfahrung sammeln, auch die Bundesliga ist reizvoll. In der Schweiz ist der wissenschaftliche Teil des Fussballs noch ziemlich unbekannt.» Auf die Herausforderung mit Servette in der besten Challenge League aller Zeiten freut sich Owen schon jetzt. Aber zuerst will er das Märchen mit Wales noch richtig auskosten.