Alfred Ernest Ramsey (†1999) ist 1966 der legendäre Fussball-Coach, der England zum Weltmeister-Titel führt. Ein Jahr später wird er von Queen Elizabeth II. in den Ritterstand erhoben, darf sich «Sir Alf Ramsey» nennen. Seit 49 Jahren oder 17 937 Tagen wartet das selbsterklärte Mutterland des Fussballs auf einen Titel an einem grossen Turnier. Milliarden von Tränen flossen seit dem 4:2 gegen Deutschland die Themse runter.
Elf Trainer seit Alf Ramsey, darunter klingende Namen wie Bobby Robson, Kevin Keegan, Sven-Göran Eriksson oder Fabio Capello, scheiterten bei der Mission, den Titel-Fluch zu besiegen.
Seit dem 1. Mai 2012 lastet die Bürde der 53 Mio. Engländer auf den Schultern von Ex-Schweiz-Coach Roy Hodgson (68).
Wie geht King Roy mit dem unglaublichen Druck um? «Dieser Druck stört mich nicht», sagt Hodgson im Luxus-Hotel «The Grove» in der Grafschaft Hertfordshire nördlich von London zu BLICK, «diesen Druck hatte schon Alf Ramsey 1970 und 1974. England ist eine grosse FussballNation. Wer weiss, vielleicht wird bald davon gesprochen, dass England seit 52 oder 54 Jahren auf einen Titel wartet.»
Doch Hodgson sagt auch: «Wir sind bereit, in Frankreich zu erreichen, was die Nation von uns erwartet. Ich verspreche, wir werden nichts ausser Acht lassen, damit wir im nächsten Sommer erfolgreich sein werden.»
Ramsey verpasste 1974 die Quali für die WM in Deutschland, wurde durch Joe Mercer ersetzt.
Unsterblich ist Sir Alf Ramsey neben dem WM-Titel auch wegen seines Spruchs «Never change a winning team». Hodgson wird das Team, das sich am Samstag mit einem 6:0 in San Marino für die EM qualifizierte, ändern. «Es kommen einige verletzt gewesene Spieler dazu.»
England vs. Schweiz, ein spezielles Spiel für King Roy? Hodgson: «Für uns ists ein Schlüsselspiel, wir wollen ungeschlagen durch die Qualifikation. Wenn der Anpfiff ertönt, spielen wir nicht gegen die Schweiz, sondern gegen ein Team in roten Shirts, das wir schlagen wollen. Aber sicher wäre es für mich einfacher, gegen die Schweiz zu verlieren als gegen andere.»