Blerim Dzemaili ist ausser sich. Wie von der Tarantel gestochen will der Mittelfeldspieler, der ab der 58. Minute auf der Bank sitzt, nach Spielschluss auf die Polen los. Die Ersatzspieler Marwin Hitz und Shani Tarashaj müssen ihn mit aller Gewalt zurückhalten. Auch der englische Schiri Mark Clattenburg hilft, den Wildgewordenen zu zähmen.
Was ist passiert, dass Dzemaili so ausrastet?
Wir sehen, wie Polens Captain Robert Lewandowski sich vor den Schweizer Fans in Siegespose wirft: Er hält beide Hände hinter die Ohren. Heisst: Ich will euch hören! Eine echte Provokation.
Dzemaili sagt fast zwei Stunden später: «Die Polen sind schon fast provokativ zu unseren Fans, um sich feiern zu lassen. Das geht gar nicht. Ein bisschen Respekt muss sein. Deshalb bin ich losgerannt und habe ihnen klipp und klar gesagt: ‹Verschwindet von hier!›»
Auch Xherdan Shaqiri versteht die polnische Provokation nicht: «Die sollten genug Profi sein, um auf der anderen Seite des Platzes zu feiern.»
Der Pressesprecher der polnischen Delegation verteidigt Lewandowskis Verhalten: «Es ging zu keiner Zeit darum, die Schweizer Fans zu provozieren. Die Spieler wollten nur zu ihrem Torwart, der eben dort stand.»
Lewandowskis Pose sagt was anderes. Die Schweizer Fans reagieren auf die Unsportlichkeit der Polen. Sie werfen Bierbecher nach Lewa & Co.