Ösi-Trainer Koller nach Remis gegen Portugal
«Wir sind noch am Leben»

Ein hoch glückliches 0:0 gegen Cristian Ronaldo. Kein Wunder war Österreich-Coach Marcel Koller im Parc des Princes aufgestellt. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Publiziert: 19.06.2016 um 09:06 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:25 Uhr
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Koller spielt im letzten Gruppenspiel mit den Österreichern gegen Island um den Achtelfinal-Einzug.
Foto: Getty Images
Alain Kunz, Paris

Portugals Coach Fernando Santos hat zum Thema Cristiano Ronaldo gar nichts gesagt. Was sagen Sie?
Zuerst war ich mal überrascht, dass es Penalty gab. Denn mein Spieler hat gesagt, er sei zuerst von Ronaldo gestossen worden. Der Schiri hat ohnehin nichts gesehen, das hat wohl der neben dem Tor entschieden. Wenn Ronaldo dann das Tor gemacht hätte, das wäre unsere Heimreise gewesen. Generell haben wir uns gegen ihn recht gut angestellt. Klar hatte er die eine oder andere Aktion. Aber das ist bei einem Weltklasse-Spieler nie zu verhindern.

Ihren Star David Alaba haben Sie schon nach 65 Minuten rausgenommen. Keine Angst, dass er nun beleidigt ist?
Nein. Er hat das getan, was er tun musste. Er hat wieder in einer anderen Position gespielt, weiter vorne. Dann wollte ich ein bisschen frische Luft hineinbringen, denn Portugal drückte weiter. Der eine oder andere wirkte schon etwas ausgelaugt. Nein, es gibt keinen Grund trotzig zu sein.

Der Basler Mark Janko hat diesmal keine Sekundegespielt. Warum haben Sie ihn aus dem Team genommen?
Man hat gesehen, dass ihm die Matchpraxis fehlt. Dazu konnte er eine Woche nicht richtig trainieren. Bei solch einem Turnier hat man nicht gross Zeit, etwas aufzubauen. Und es ist ja sehr gut aufgegangen.

Ein Wort zu ihrem Goalie Robert Almer, der tollgehalten hat.
Er hatte sehr viel zu tun! Ich bin froh für ihn, dass es so gut geht. Denn vor der Euro war er am Knie verletzt und wir wussten nicht, ob es reichen würde. Er kann allerdings mit noch mehr Selbstvertrauen auftreten. Aber klar: Er hat entscheidend dazu beigetragen, dass wir dieses Unentschieden holten.

Österreich ist es sich gewohnt zu spielen. Bis jetzt ist an dieser Euro spielerisch nicht viel los. Beunruhigt Sie das?
Nein. Es gibt Phasen. Die Qualifikation ist längst vorbei. Es ist jetzt, in diesem Moment, das, was hier ist. Und in der Endrunde ist das Level nochmals höher als in der Quali. Wir sind noch am Leben. Jetzt ist die Moral ganz anders als nach dem ersten Spiel. Es braucht Selbstvertrauen. Nun können wir dieses zarte Pflänzchen wieder aufbauen.

Nun gehts gegen Island um alles.
Ja, wir sind weiter mit dabei und haben unseren Final. Gegen einen körperlich starken Gegner mit guten Fussballern. Wir werden uns nun etwas überlegen, damit wir dieses Spiel positiv gestalten können.

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