2008 war Österreich zusammen mit der Schweiz Gastgeber der Europameisterschaft. Zuvor hatten die Ösis seit 1964 keine EM-Endrunde mehr erreicht.
Nun sind unsere östlichen Nachbarn drauf und dran, sich erstmals seit über 50 Jahren wieder für eine EM zu qualifizieren. Österreich führt die Gruppe G der Qualifikation mit vier Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Schweden an. Aus den bisherigen fünf Spielen resultierten vier Siege und ein Remis.
Trainer Marcel Koller kann sich also über Gratulationen und Komplimente freuen. Oder doch nicht?
«Ich bleibe bei meiner Meinung zu Marcel Koller. An der Seitenlinie sollte ein Österreicher stehen», wettert Ösi-Legende Hans Krankl bei der «Kleinen Zeitung». Der 62-Jährige, der selber mal Nationaltrainer war, weiter: «Er hatte Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und eine Mannschaft übernehmen zu können, die aus guten Legionären bestand.»
Schon bei Kollers Amtsübernahme im November 2011 polterte Krankl: «Jara, Gludovatz und Herzog können nicht Teamchef werden, weil sich der ÖFB für Koller entschieden hat. Was macht ihn qualifizierter als die österreichischen Trainer?»
Fakt ist: Das österreichische Nationalteam hat von seinen letzten zwölf Spielen, seit dem 15. Oktober 2013, nur ein einziges verloren – der Gegner hiess Brasilien.
Kollers Vertrag beim Österreichischen Fussball-Bund läuft noch bis Ende 2015. Gut möglich, das dieser bei einer allfälligen Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich vorzeitig verlängert wird – und sich Krankl noch länger an Koller als Ösi-Coach gewöhnen muss. (jar)