Nicht genug, dass der Starstürmer von Real Madrid wegen der Erpressungsvorwürfe in der sogenannten Sextape-Affäre nach wie vor nicht für die Nationalmannschaft aufgeboten werden kann. Nun kommt eine Affäre ans Licht, die laut den Journalisten von «Libération» noch mehr Zündstoff beinhaltet als der Sextape-Fall mit Benzemas Nationalmannschafts-«Kollegen» Mathieu Valbuena.
Benzema ist zwar Anfang Jahr bloss als Zeuge wegen Geldwäscherei im Drogenhandel und in einer kriminellen Vereinigung geladen worden. Doch die Affäre gründet tiefer. Es geht um ein Restaurant in Paris, das mit Geldern eröffnet worden sein soll, die eine Firma namens BH Events in einem Fonds angelegt hat. Hauptaktionär dieser Firma: Benzema! Eine ziemlich grosse Nummer im Drogenhandel soll nun versucht haben, über dieses Restaurant Geld zu waschen.
Wegen der Sextape-Affäre fehlt Benzemas Name auf der Liste der 23 für die Tests gegen Holland und Russland von Nati-Coach Didier Deschamps. Auf politischen Druck – unter anderem von Premier Manuel Valls – hat Verbandspräsident Noël Le Graët diesen Entscheid fällen müssen. Höchst ungern. Denn er und Deschamps tun alles für eine Rückkehr von Benzema in die Nationalmannschaft in letzter Sekunde, sprich für die Euro in Frankreich und damit auch für das Spiel gegen die Schweiz am 19. Juni in Lille.
Mit dieser neuen Enthüllung ist der Plan von Le Graët gehörig ins Wanken geraten. Denn es ist nicht ausgeschlossen, dass Valls derartigen Druck machte, weil er bereits früher von den Geldwäscherei-Vorwürfen Kenntnis hatte. Sollte Benzema auch nur ein klein wenig tiefer in den Fall verstrickt sein als bisher bekannt, wäre seine Nati-Karriere vorbei. Damit würde Frankreich seinen Stürmer Nummer eins ebenso verlieren wie die Schweiz. Nur ist Josip Drmic nicht in irgendein Verfahren involviert – sondern ganz einfach verletzt.