«Halb Europa darf in Frankreich um den Titel spielen. Nur die Nummer 3 der letzten WM bleibt zu Hause», schreibt die holländische Zeitung «AD».
Wer vor der Quali darauf gewettet hat, kann sich jetzt einen goldenen Wohnwagen kaufen: Oranje verpasst erstmals seit 1984 eine Europameisterschaft. Ausgerechnet jetzt, wo das Teilnehmerfeld von 16 auf 24 aufgestockt wird und plötzlich Fussball-Zwerge wie Island oder Nordirland mitkicken.
«Von Anfang an herrschte Chaos. In dieser Quali lief alles verkehrt», so die «AD» weiter. «Eine bittere Parodie auf Spitzenfussball, eine mitleiderregende Sportmannschaft. Unsere Elf scheint ein steuerloses Boot zu sein», philosophiert «De Volkskrant».
Dabei träumte Holland gestern noch vom «voetbal wonder». Ein Sieg gegen Tschechien wäre Voraussetzung gewesen. Die Türkei hätte derweil gegen Island verlieren müssen. Beides trifft nicht ein.
Die holländischen Wohnwagen müssen draussen bleiben, twittert ein Spassvogel. Klar, bei solch einer Pleite ist Hohn und Spott nicht weit. «Ohne Holland fahr’n wir zur EM», twittern vor allem deutsche Fans, die sich über das Out ihres Erzrivalen amüsieren.
Schadenfreude da, Mitleid dort: Die orangefarbenen Perücken werden im kommenden Sommer sicher auch vermisst. Die kreativen Fanmassen aus dem Tulpenland, die Bern noch von der EM 2008 her in bester Erinnerung hat.
«Unser Fussball ist eingestürzt. Demaskiert, skandalös», beschreibt der «Telegraaf» das Drama.