Sie können es einfach nicht lassen. Beim 1:0-Sieg am letzten Freitag gegen Albanien hatten die türkischen Spieler mit einem Salut ihrer in Nordsyrien kämpfenden Soldaten gedacht. Die Uefa eröffnete hierauf ein Verfahren.
Auch in Deutschland schlug der Gruss der Türken hohe Wellen, weil die beiden Nationalspieler Emre Can und Ilkay Gündogan, die beide türkische Wurzeln haben, einen Instagrampost mit einem «Like» versahen, auf dem der Salut zu sehen war.
Nun haben die Türken den umstrittenen Gruss nach ihrem 1:1 in Frankreich am Montagabend wiederholt.
Noch einen Schritt weiter ging der türkische Profi Cenk Sahin von St. Pauli. Er hatte auf Instagram geschrieben: «Wir sind an der Seite unseres heldenhaften Militärs und der Armeen.» St. Pauli stellte den Spieler daraufhin frei.
Uefa verteilt hohe Bussen
Der türkischen Nati droht eine hohe Busse. Das zeigt ein Blick in die Vergangenheit: In der EM-Qualifikation 2016 hatten sich Zuschauer und Spieler bei der Partie zwischen Serbien und Albanien Auseinandersetzungen geliefert.
Zuvor war eine Drohne mit einer Abbildung Gross-Albaniens ins Belgrader Stadion gesteuert worden. Für beide Teams gab es null Punkte. Beide Verbände wurden mit 100'000 Franken gebüsst. Serbien musste zwei Heimspiele ohne Zuschauer austragen.
Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri wurden nach ihrem Doppeladler-Jubel bei der WM 2018 mit jeweils 10'000 Franken gebüsst.
Dass die Uefa in ihren Statuten politische Botschaften ausdrücklich verbietet, geht auf Alain Sutter zurück. Am 6. September 1995 hatten Sutter und Co. vor dem Spiel in der EM-Qualifikation in Schweden während der Hymne ein Banner («Stop it, Chirac») in die Kamera gehalten, um gegen die Atomversuche Frankreichs in der Südsee zu protestieren.