Das Spiel:
Und dann liegen sie sich in den Armen, die Insignes, Berardis, Immobiles des Fussball-Planeten Italien. Eine Squadra Azzurra, von Trainerfuchs Roberto Mancini top-intelligent zusammengestellt, jubelt sich gegen die Türkei in die EM! Eine magische Nacht in Rom, wie einst 1990.

Kurz nach der Pause, als die Mannen vom Bospurus etwas besser werden, fällt die Türkenmauer. Ausgerechnet der Juve-Türke Demiral bugsiert eine Flanke des starken Berardi ins eigene Tor. Immobile doppelt nach einem Spinazzola-Schuss nach. Und Insigne krönt die Leistung des Gastgeberteams der Gruppe A mit dem 3:0.

Dass dies plötzlich so leicht gehen würde, war lange Zeit nicht absehbar. Italien war zwar wild entschlossen ins Spiel gestartet. Und sie pressen. Gnadenlos. Vor allem das Gegenpressing beeindruckt. Der Ball wird oft blitzschnell wiedererobert, so dass die armen Türken gar nicht wissen, wie ihnen geschieht.

So ist es am Ende auch völlig verdient, dass die Italiener mit einem 3:0 vom Feld gehen. Es ist eine Kampfansage. Und die Schweizer Nati wird gewarnt sein.

Die Tore:
53. Minute, 0:1, Merih Demiral (Eigentor): Das erste Tor der EM ist ein Eigengoal! Italiens Domenico Berardi bringt eine scharfe, halbhohe Flanke, die Merih Demiral mit der Brust nur noch ins eigene Tor lenken kann.

66. Minute, 0:2, Ciro Immobile: Leonardo Spinazzola zieht ab, Türkei-Keeper Ugurcan Cakir kann nur nach vorne abprallen lassen. Dort steht Ciro Immobile und der staubt ab.

79. Minute, 0:3, Lorenzo Insigne: Abspielfehler von Keeper Ugurcan Cakir. Die Italiener schalten schnell, über Immobile findet der Ball den Weg zu Lorenzo Insigne. Und der Napoli-Star versenkt eiskalt.

Der Beste:
Ciro Immobile. Der Lazio-Stürmer ist von den Türken nie zu halten. In der ersten Halbzeit scheitert er noch zweimal. Dann macht er das wohl entscheidende 2:0 und bereitet das dritte Tor durch Insigne top vor.

1:10

Türken ohne Chancen:Immobile staubt ab zum 2:0 für Italien

Der Schlechteste:
Türken-Goalie Ugurcan Cakir hält lange Zeit top. Doch dann ermöglicht er Italien das dritte Tor mit einem üblen Fehlpass.

Das gab zu reden I:
Erstmals steht eine Frau an einer EM-Endrunde in einem Schiri-Team im Einsatz. Die 37-jährige Französin Stéphanie Frappart ist im Eröffnungsspiel vierte Offizielle. Seit zwei Jahren leitet sie Ligue-1-Spiele. Auch unser Sandro Schärer kommt später als vierter Offizieller zum Zug.

Das gab zu reden II:
Zwei Wahnsinns-Gänsehaut-Momente gabs schon vor Kick-off – zumindest für jene 16'000, die im Stadion sein durften: Zuerst Andrea Bocellis Version von «Nessun dorma» (keiner schlafe) aus der Puccini-Oper «Turandot» mit dem weltberühmten «Vincero» (ich werde siegen). Dann die italienische Nationalhymne «Fratelli d’Italia», durch die Azzurri mit mindestens so viel Innbrunst vorgetragen wie von Bocelli – auch ohne Gigi Buffon. Allerdings: Auch die Türken gaben bei ihrer Hymne «Istiklal Marsi» alles!

So gehts in dieser Gruppe weiter:
Wales und die Schweiz komplettieren diese Gruppe A. Dieses Duell gibts am Samstagnachmittag um 15 Uhr live aus Baku.

Alles zur Fussball-EM

Wegen Corona musste die Europameisterschaft um ein Jahr in den Sommer 2021 verschoben werden. Vom 11. Juni bis 11. Juli kämpfen die Schweiz und 23 weitere Mannschaften in elf Ländern um den Titel.

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