Das Thermometer zeigt 37 Grad an jenem späten Nachmittag im Stade Gerland zu Lyon, als sich Kamerun und Kolumbien im Halbfinal des Confed Cups um den Einzug ins Endspiel duellieren. Marc-Vivien Foé ist angeschlagen, klagte Tage vor dem Spiel über Unwohlsein, wurde untersucht, doch die Ärzte bemerken nichts.
Dann, nach 71 Minuten, bricht Foé unvermittelt im Mittelkreis zusammen, Sanitäter eilen herbei, Foé atmet schwer, hat seine Zunge verschluckt. Zwei Minuten dauert die Behandlung auf dem Rasen, dann wird der Modellathlet (1,90m/80 kg) vom Platz getragen.
Trotz Todesfall wurde weitergespielt
20 Minuten später ist das Spiel beendet, Kamerun steht im Final des Confed-Cup und nur wenige Meter daneben ringt Foé im Reanimierungsraum des Stadions mit dem Tod. 45 Minuten dauern die Wiederbelebungsmassnahmen, dann verkündet der verantwortliche Arzt den Tod des Fussballers. Das Turnier wird trotzdem zu Ende gespielt, Foés Witwe habe es so gewollt.
Foé ist nicht der einzige Fussballer, der in jungen Jahren wegen Herzproblemen starb. Der italienische Nationalspieler Davide Astori (31) starb an einem plötzlichen Herzstillstand, der ivorische Nationalspieler Cheik Tiote (31) und der Nigerianer Michael Umanika (20) erlitten das selbe Schicksal. Auch Benfica-Stürmer Miklos Feher und Sevillas Antonio Puerta erlitten Herzinfarkte. Sie wurden 24 und 22 Jahre alt.