«Jetzt kommen wir in den Viertelfinal»
So fieberte Barnetta in den USA mit der Nati mit

BLICK schaute sich mit Tranquillo Barnetta in Philadelphia das 0:0 der Nati gegen Frankreich an. So sah der 75-fache Internationale den Auftritt seiner Ex-Kollegen.
Publiziert: 20.06.2016 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:35 Uhr
«Jetzt kommen wir in den Viertelfinal!»
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So fieberte Barnetta in den USA mit der Nati mit:«Jetzt kommen wir in den Viertelfinal!»
Sandro Inguscio aus Philadelphia

Noch 10 Minuten bis zum Anpfiff. Der Kellner fragt nach dem Getränkewunsch. Tranquillo Barnetta bestellt Wasser, bittet, ob man auf der Leinwand das Spiel der Schweizer Nati gegen Frankreich zeigen könne. «The soccer game?», fragt der Kellner. Es läuft das Golf-US-Open. Auf den unzähligen Bildschirmen in der Sportsbar sonst: Copa America. Vorschau Sendungen auf den Mega-Event am Abend, das Entscheidungsspiel in den NBA-Finals. EM? Fehlanzeige. 5 Minuten bis Anpfiff. Die Getränke kommen. Barnetta nervös. «Das Spiel?», fragt er den Kellner ungeduldiger. «Sie arbeiten daran», antwortet der. Punkt 15 Uhr: Da ist das Spiel, das sonst niemanden, Barnetta dafür umso mehr interessiert.

75 Mal hat sich der 31-Jährige schliesslich das Nati-Trikot übergestreift. Die Hymne gesunden. «Ich habe sie immer gesungen seit ich mit 15 Jahren das erste Mal für die Nachwuchs-Nati auflaufen durfte. Ich fand es immer schön sie zu singen», sagt Barnetta zu Blick am Abend. Seit ihn Vladimir Petkovic nicht mehr aufgeboten hat, ist er jetzt zum Zuschauen verdammt. Jetzt in Philadelphia, wo er seit einem Jahr für Union in der MLS spielt. Jucken die Füsse? «Klar wäre ich gerne dabei. Aber im Moment ist die Nati einfach kein Thema mehr, ich stecke mitten in der Meisterschaft, ich fiebere eben vor dem TV mit der Nati mit.»

Er stockt. Schlägt die Hände vors Gesicht. Pogba hat eben den Ball an die Latte gedonnert. «Oh my godness!», entweicht es ihm. Die Nati fängt sich. «Sie lassen weniger zu, ein solch starkes Team wie Frankreich hat man aber nie ganz im Griff. Es ist gut, in solchen Momenten einen wie Behrami zu haben. Der kann schön weh tun», sagt der Ostschweizer lachend.

Ist das heutige Team stärker als die Nati von damals? «Die Qualität der Einzelspieler ist sicher höher. Entsprechend werden sie auch härter kritisiert. Ich glaube aber auch, dass sie ihr Riesen-Potential noch mehr ausschöpfen könnten», analysiert der 31-Jährige.

Das nächste Trikot der Nati wird zerfetzt. «Ich hab diese engen Trikots nie gemocht», schmunzelt Barnetta. Sissoko tankt sich durch. Payet donnert das Ding an die Lattenunterkante. Barnetta stockt der Atem: «Sch...sse! Das war eine super Kombination!»

0:0 heissts am Ende. Achtelfinale. Aufatmen. Barnetta: «Eine starke Teamleistung. Der letzte Pass hat gefehlt, deshalb hatten wir zu wenig Chancen. Aber hey: Die Penaltyszene am Ende bei Dzemaili kann man pfeifen. Lichtsteiner hat gegen Rumänien nicht mehr gezupft! Der Punkt ist nicht gestohlen. Ich glaube so kommen wir auch ins Viertelfinale!»

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