Die Bilanz von Hitzfeld-Nachfolger Vladimir Petkovic (52) vor dem morgigen Achtelfinal gegen Polen: 22 Spiele, 11 Siege, 4 Unentschieden und 7 Niederlagen. Im Schnitt holt der aktuelle Coach mit der Schweizer Nati bisher 1,68 Punkte pro Match. Damit schafft er es in der ewigen Bestenliste der Schweizer Auswahltrainer der Nachkriegszeit nicht aufs Podest.
Aber: Mit der erstmaligen Halbfinal-Qualifikation an einer EM könnte Petkovic auf einen Schlag der statistisch beste Schweizer Nati-Coach werden! Mit zwei weiteren Siegen kommt der Wahl-Tessiner auf 1,79 Zähler. Und lässt damit die bisher führenden Roy Hodgson (1,78), Ottmar Hitzfeld (1,77) und Uli Stielike (1,76) hinter sich.
Der Erste, für den das schwere Erbe von Ottmar Hitzfeld eine zu grosse Bürde wird, ist Koni Hollenstein. Hitzfeld hat den SC Zug 1984 in die NLA geführt, sein Nachfolger steigt nach nur einer Saison wieder ab. Und muss gehen.
Beim FC Aarau sind 1988 Hitzfelds Fussstapfen für Hubert Kostka zu gross. Auch der Pole wird entlassen. Gleich ergeht es 1991 bei GC Oldrich Svab. Hitzfelds ehemaliger Assistent wird wegen Erfolglosigkeit gefeuert.
Als Hitzfeld 1997 bei Borussia Dortmund als Meister und Champions-League-Sieger verabschiedet wird, scheitert sein Nachfolger Nevio Scala, zuvor immerhin Europacup-Sieger mit Parma.
Bei den Bayern habens Hitzfeld-Nachfolger auch nicht einfach. Felix Magath wird trotz zwei Doubles gefeuert. Und nach Hitzfelds zweiter Bayern-Periode wird Jürgen Klinsmann vom Hof gejagt.
Der Nächste an der Reihe ist Petkovic. Er hat morgen in St-Etienne gegen Polen – und dann hoffentlich nächsten Donnerstag gegen Portugal oder Kroatien – die historische Chance, bester Nati-Trainer aller Zeiten zu werden.
«Nur» noch zwei Siege, Vlado!