Wars das für den Genfer Philippe Senderos (31)? Letzten Samstag darf der Innenverteidiger im Stade de Genève vor der Haustüre seiner Eltern zum 57. Mal das Nati-Trikot tragen. Doch Senderos kann beim 1:2 gegen die Welt-Nummer-2 Belgien Nati-Coach Vladimir Petkovic nicht überzeugen, leistet sich vor dem 1:1 durch Lukaku gar den entscheidenden Fehler.
Gestern Mittag streicht Petkovic den Namen Senderos (neben denen von Widmer und Zuffi) von der 23-Liste der Spieler, die heute für die EM gemeldet werden. Der ehemalige Arsenal-Star, der im letzten halben Jahr bei GC seine Form zurückfinden wollte, verpasst sein 5. grosses Turnier.
«Bevor ich zu GC gekommen bin, habe ich ein ganzes Jahr nicht mehr gespielt», sagt Senderos in der «Tribune de Genève», «mich auf der Liste der Vor-Selektionierten zu finden, war schon gut. Was dann noch dazu gekommen wäre, das wäre nur ein Bonus gewesen. So verpasse ich mein fünftes grosses Turnier. Aber ich werde während des Turniers ein inbrünstiger Fan der Nati sein und die Daumen drücken.»
Coach Petkovic begründet seinen Entscheid so: «Er spielte in letzter Zeit bei GC nicht mehr, hat ein wenig das Vertrauen verloren.»
Bei GC ist Senderos’ Vertrag nicht verlängert worden, er muss sich einen neuen Klub suchen. In der Nati ist der WM-Held von 2006, der die Schweiz im Gruppenspiel gegen Südkorea (2:0) mit blutigem Kopf in Führung schoss, wohl auch nie mehr erwünscht. 2002 war Senderos Captain der U17-Elf, die an der EM den ersten Titel der Schweizer Fussball-Geschichte holte. Der tiefe Fall von Senderos.