Die Engländer hätten es wissen müssen. Island-Captain Aron Gunnarsson (27) bereitete schon gegen Österreich ein Tor mit einem Einwurf vor. Gegen England ist es Sigurdsson, der nach dem langen Einwurf das 1:1 macht.
Gunnarsson, der Einwurfkönig mit dem Wikinger-Bart! Die Engländer hätten es wirklich wissen müssen. Der Mittelfeldmann spielt seit Jahren bei ihnen auf der Insel. Seit 2011 bei Cardiff. Von einem Premier-League-Jahr abgesehen immer in der zweiten Liga. Geholt wurde er damals nicht zuletzt wegen einer gewissen Eigenschaft: Richtig, wegen seinen weiten Einwürfen!
Gunnarsson mit Ball in der Hand: Das passt. Der Bartli stammt aus einer Handballer-Familie. Sein Vater war ein Topspieler, sein Bruder Arnor Thor (28) spielt beim Bergischen HC in der Bundesliga und ist Nationalspieler. Auch Aron spielte als Jugendlicher den Hallensport. Er sagt: «Mit 15 habe ich mich dann für den Fussball entschieden. Es war eine schwierige Entscheidung.»
Doch trotz Handballvergangenheit: Wie wirft Gunnarsson den Ball nur so weit? Er geht in die reglementarische Grauzone. Statt den Ball mit beiden Händen hinter dem Kopf hervorzuwerfen, nutzt Gunnarsson eigentlich nur die rechte als Wurfhand. Die linke liegt pro forma seitlich am Ball.
Übrigens: Islands Handball-Nati sorgte 2008 mit Olympia-Silber für den grössten Sport-Erfolg des Landes. Jetzt sind die Fussballer drauf und dran, das zu toppen. Mit Handballer Gunnarsson im Team.